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01.04.2009 | 19:17 | Gesundes Pausenbrot 

"Kinder müssen in der Schule ein ordentliches Essensangebot haben"

Stuttgart - "Das Projekt 'Gesundes Pausenbrot - Obst für Stuttgarter Schüler an Grund- und Hauptschulen', das seit einem Jahr an verschiedenen Stuttgarter Schulen erfolgreich läuft, hat Vorbildcharakter und zeigt, wie durch die Verbindung von öffentlichem und privatem Engagement vor Ort viel Positives in Bezug auf die Ernährung und Gesundheit unserer Kinder erreicht werden kann", sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum, Friedlinde Gurr-Hirsch MdL, bei einem Besuch der Stuttgarter Rosensteinschule am Dienstag (31. März).

Schulobst
(c) proplanta
"Bedarfsgerechte, gesunde Ernährung und ausreichend Bewegung sind die Grundvoraussetzungen für eine gute geistige und körperliche Entwicklung von Kindern. Leider ist jedoch eine ausgewogene Ernährung für viele Kinder nicht selbstverständlich", so die Staatssekretärin.

Um schon im Schulalter ein Bewusstsein für Ernährung zu schaffen und mit einem gesunden Pausenfrühstück einen aktiven Beitrag für eine gesunde Ernährung zu leisten, hat die Kinderbeauftragte der Landeshauptstadt Stuttgart, Roswitha Wenzl, gemeinsam mit dem Förderverein Kinderfreundliches Stuttgart, mit Karl Kübler, dem Geschäftsführer der Märkte Stuttgart GmbH & Co. KG, und mit Helge Franceschetti, Geschäftsführer der Andretta Fruchtimport GmbH, ein Projekt für ein gesundes Pausenfrühstück an Stuttgarter Grund- und Hauptschulen entworfen.

„Wir wissen von zahlreichen Lehrern und Erziehern, dass viele Kinder oft ohne gefrühstückt zu haben, in die Schule kommen. Und viele haben auch kein Pausenbrot oder Obst dabei. Das macht uns große Sorge. Mit dieser Aktion erreichen wir, dass die Kinder an einem Tag in der Woche ein frisches, vitaminreiches Pausenvesper haben und fördern darüber hinaus auch das Bewusstsein für gesunde Ernährung“, so Roswitha Wenzl.

Das Projekt basiert auf einem Patenschaftssystem; für jede Schule wird ein Pate gesucht (z. B. Firma, Verein, Privatperson), der die Kosten übernimmt. Vor einem Jahr wurde das Projekt versuchsweise an der Grund- und Hauptschule Ostheim und an der Rosensteinschule gestartet. An einem Tag in der Schulwoche erhält jeder Schüler kostenfrei eine Portion Obst. Begleitend wird das Thema "gesunde Ernährung" in der Schule mit den Kindern und den Eltern behandelt. Innerhalb kurzer Zeit ist aus der Idee ein echter Selbstläufer geworden; inzwischen beteiligen sich elf Stuttgarter Grund- und Hauptschulen mit rund 4.000 Schülern an dem Schulobstprojekt.

"Die Idee einer Förderung des Obst- und Gemüseverzehrs von Kindern wird von der Landesregierung voll unterstützt", betonte Staatssekretärin Friedlinde Gurr-Hirsch. "Bei der Vermeidung von Übergewicht hat der Verzehr von Obst und Gemüse, anstelle von fett- und energiehaltigen Snacks, wie beispielsweise Chips und Schokoriegel, einen hohen Stellenwert. Aber auch im Hinblick auf eine bessere Versorgung mit Vitaminen, Mineralstoffen und Spurenelementen sowie mit Ballaststoffen wäre eine deutliche Erhöhung des Obst- und Gemüseverzehrs bei Kindern zu begrüßen", so die Staatssekretärin weiter.

In Bezug auf eine gesunde Ernährung von Kindern leistet das Land schon seit Jahren Pionierarbeit. Schon vor 29 Jahren wurde vom Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum die Landesinitiative "BeKi - bewusste Kinderernährung" gegründet, die sich zu einer Erfolgsgeschichte entwickelt hat. Unter dem Motto 'Fit essen schmeckt' hat sich BeKi den richtigen Umgang mit Essen und Trinken, mit Lebensmitteln und dem eigenen Körper zur Aufgabe gemacht.

Im Oktober 2008 wurde nun die neue Initiative 'Komm in Form' gestartet. "Damit wollen wir garantieren, dass auch in den nächsten zehn Jahren die Vermittlung von Alltagskompetenzen für ein gesundes Aufwachsen groß geschrieben wird. Gute Essgewohnheiten sollen - wo immer möglich - zur Selbstverständlichkeit werden", so Frau Gurr-Hirsch.

Bis zum Jahr 2018 sollen die darin geplanten Maßnahmen, nämlich Kindern und Jugendlichen Lust auf gesunde Ernährung zu machen und ihnen das Wissen für den Weg dorthin zu vermitteln, umgesetzt sein. In verschiedenen Aktionen und Veranstaltungen wird das Ministerium, gemeinsam mit regionalen Partnern, über die neue Aktion und die Möglichkeiten zu guter, frischer und gesunder Ernährung informieren. (PD) 
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