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24.05.2009 | 11:45 | Schweinegrippe 

Experten: Gute Chancen für Schweinegrippe-Impfstoff

New York/Rom - In den USA wächst die Zuversicht, einen weltweit wirksamen Impfstoff gegen die Schweinegrippe entwickeln zu können.

Schweinegrippe-Impfstoff
(c) Tobilander - fotolia.com
Neue wissenschaftliche Erkenntnisse zeigen, dass der Erreger über Kontinente hinweg homogen ist. «Das macht unsere Aufgabe, ein Vakzin (für alle) zu finden, viel, viel einfacher», sagte die zuständige Direktorin der US-Seuchenbehörde CDC, Nancy Cox, am Freitagabend (Ortszeit) in Atlanta. Cox bezog sich auf eine Veröffentlichung im jüngsten US-Wissenschaftsmagazin «Science», die bei der Analyse des Schweinegrippe-Erregers von 70 Patienten in Mexiko und zwölf US-Bundesstaaten kaum Unterschiede fand. Unterdessen stehen auch auf Sizilien 14 Schulen als Vorsichtsmaßnahme gegen die Schweinegrippe unter Beobachtung.

Die Suche nach einem Vakzin, das weltweit zur Vorbeugung gegen den Erreger eingesetzt werden kann, wird von Washington mit einer Milliarde Dollar (rund 715 Millionen Euro) unterstützt, wie Gesundheitsministerin Kathleen Sebelius ankündigte. Das Geld soll in klinische Studien zur Prüfung von Impfstoff-«Kandidaten» sowie in die Produktion bestimmter Bestandteile fließen.

Die Seuchenbehörde hat nach Angaben ihrer Direktorin für Immunisierung und Atemwegskrankheiten, Anne Schuchart, bereits einen Prototyp des Schweinegrippe-Erregers, der jetzt in den CDC-Labors gezüchtet und vervielfältigt werden soll. «Wenn diese Arbeit getan ist, werden die Viren an (Impfstoff-) Hersteller versandt», sagte Schuchart vor Journalisten. Sie rechne damit, dass dieser Schritt noch Ende Mai erfolgt und die Pharmaindustrie schon Anfang Juni mit der Suche nach geeigneten Impfstoffen beginnen könne.

Der «Science»-Artikel identifiziert den Schweinegrippe-Erreger von 2009 als ein Virus, das bisher auf Schweine beschränkt war und sich möglicherweise durch eine einzige Übertragung auf einen Menschen global verbreitet hat. Das Genom des Erregers enthalte acht relevante Segmente, von denen sechs wahrscheinlich schon seit 1998 unentdeckt in Nordamerika und Asien im Umlauf seien. Die anderen zwei Segmente stammen laut «Science» von eurasischen Schweinegrippe-Erregern. In einer Kurzfassung des Artikels heißt es, «dass künftige Schweineherden eng auf die Entstehung neuer Grippeviren überwacht werden müssen.»

In Sizilien sei eine Schließung der 14 Schulen zwar nicht ausgeschlossen, aber noch nicht beschlossen worden, gab der Vizegesundheitsminister Ferruccio Fazio am Samstag bekannt. Am Vortag war erstmals in Italien die Schließung von zwei römischen Gymnasien für eine Woche verkündet worden, nachdem vier Schüler dort an der Schweinegrippe erkrankt waren. Die grippekranken Schüler waren am 19. Mai von einem Studienaufenthalt in New York zurückgekehrt. Weitere 396 Schüler, die an der Reise teilgenommen hatten, sollten getestet werden, darunter auch Schüler der Schulen auf Sizilien. (dpa)
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