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26.10.2013 | 14:02 | Schulkantinen 

Ernährungs-Experte plädiert für besseres Schulessen

Fulda/Bad Kreuznach - Kinder und Jugendliche sollten in deutschen Schulen nach Expertenmeinung sowohl gut als auch auch kostenlos essen können.

Kantinen-Essen
(c) proplanta
Bereite ein Koch die Gerichte frisch zu, werde das Angebot von den Schülern auch angenommen, sagte Ernährungswissenschaftler Prof. Georg Koscielny von der Hochschule Fulda in einem Interview der Nachrichtenagentur dpa. In einer typischen deutschen Durchschnitts-Mensa mit einem Angebot von matschigen Nudeln und fadem Gemüse würde er selbst nichts essen, so Koscielny. Aus seiner Sicht sollten Eltern für das Mensa-Essen ihrer Kinder höchstens einen symbolischen Betrag bezahlen.

Frage: Wenn es nach Ihnen ginge: Wie würde dann das Essen in einer Mensa aussehen?

Antwort: Zum einen wäre es kostenfrei, oder die Eltern würden höchstens einen symbolischen Betrag pauschal bezahlen. Wenn man einem Schüler nämlich fünf Euro für das Mittagessen in die Hand drückt, kauft er sich dafür in der Regel etwas Billigeres oder etwas, das er kennt. Er probiert also nichts aus. Außerdem würde ich frische Gerichte anbieten, die von einem Koch zubereitet werden. Es hat sich gezeigt, dass so ein Essen von den Schülern auch angenommen wird. Und mit der heutigen Küchentechnologie ist es möglich, viele Gerichte gemeinsam pünktlich auf den Tisch zu bringen.

Frage: Wie ist denn das Angebot in einer durchschnittlichen Mensa? Würden Sie da essen?

Antwort: Das Essen ist erst mal zwei Stunden unterwegs, dann steht es noch eine Stunde in der Warmhaltebox. Auf dem Teller sind die Nudeln dann Matsch, das Gemüse ist grau. Nur Soße und Fleisch sehen noch einigermaßen aus. Das essen die Schüler dann auch und lassen den Rest liegen. Würde ich Schulnoten vergeben, dann bekäme die Durchschnitts-Mensa eine Vier bis Fünf. Ich würde da nicht essen.

Frage: Aber ein Koch und frische Zutaten - das würde doch teuer, oder?

Antwort: Es gibt ohnehin keine Mensen, die sich wirtschaftlich tragen. Und im Endeffekt ist eine bessere Mensa sogar günstiger: Dort essen viel mehr Menschen als in einer schlechten Einrichtung. Die Investitionskosten tragen sich also eher.

Frage: Wie sieht es denn mit den geliebten Süßigkeiten aus? Sollten Sie in einer Mensa angeboten werden?

Antwort: Süßigkeiten sind nicht das Kernproblem und auch ohnehin nicht mehr wegzudenken. Es ist doch nur die Frage, in welcher Menge man sie zu sich nimmt. Und entgegen der landläufigen Meinung können Kinder damit meist auch umgehen. Bei der Neueröffnung einer Mensa mit einem großen Angebot war es zum Beispiel so, dass die Kinder zunächst  alle Pizza gegessen haben. Nach einiger Zeit war dann das Nudelbuffet  dran. Und als sie damit auch durch waren, haben sie angefangen, auch andere Gerichte zu testen. (dpa)
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