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02.06.2015 | 12:28 | G7-Gipfel 2015 
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Kampf gegen Klimawandel durch Förderung erneuerbarer Energien

London - Wenige Tage vor dem G7-Gipfel in Oberbayern haben britische Wissenschaftler und Wirtschaftsexperten drastische Maßnahmen zur Förderung erneuerbarer Energien verlangt.

G7-Gipfel 2015
Mit mehr als 500 Milliarden Dollar pro Jahr subventionieren Regierungen die Energiegewinnung aus Kohle, Öl und Gas. Mit sechs Milliarden die aus Wind und Sonne. Das muss sich ändern, sagen führende britische Ökonomen kurz vor dem G7-Gipfel in Deutschland. (c) proplanta
 Alle großen Industrieländer müssten 0,02 Prozent ihrer Wirtschaftsleistung aufwenden, um Energie aus Wind und Sonne binnen zehn Jahren billiger zu machen als Kohleverstromung. Gegen den Klimawandel wären Aufwendungen nötig wie für die Mondlandung im Jahre 1969.

Noch immer würden weltweit 40 Prozent des Strombedarfs über die klimaschädliche Kohle gedeckt, heißt es in dem am Dienstag in London vorgestellten Bericht «Apollo». In Deutschland liegt dieser Anteil nach dem Atomausstieg noch höher. Staatliche Subventionen für fossile Energieträger seien fast hundertmal so hoch wie für Erneuerbare.

Autoren sind unter anderem der frühere BP-Chef John Browne und der ehemalige Chefökonom der Weltbank Nicholas Stern. Stern hatte im Jahr 2006 mit einer Aufsehen erregenden Untersuchung («Stern-Report») eine neue Qualität der Diskussion um die Notwendigkeit und Erfolgschancen von Klimaschutz geschaffen. Stern hatte damals ermittelt, dass der Weltwirtschaft die immense Größenordnung von fünf Prozent der Wirtschaftsleistung verloren gehen wird, wenn nicht gegen den Klimawandel gegengesteuert werde.

In dem neuen Bericht kommen die Autoren zu dem Schluss, dass es zur wirksamen Bekämpfung des Klimawandels weltweiter Anstrengungen bedarf, die denen für die Mondlandung im Jahr 1969 entsprechen. Die Kosten der damaligen Apollo-Mission würden sich heute inflationsbereinigt auf 150 Milliarden US-Dollar belaufen. So viel müsse auch für den Kampf gegen den Klimawandel bereitgestellt werden.

Es gehe darum, bereits vorhandene Techniken für den täglichen und industriellen Bedarf tauglicher zu machen. Beispielsweise müssten Wege gefunden werden, wie die Schwankungen bei der Stromlieferung von Windkraft durch intelligente Speichermöglichkeiten und flexiblere Stromnetze ausgeglichen werden können.

Der Bericht geht mit den Regierungen in aller Welt hart ins Gericht. Die erneuerbaren Energien würden «ausgehungert», heißt es dort. «Nur sechs Milliarden US-Dollar pro Jahr werden derzeit an Zuschüssen für Forschung und Entwicklung erneuerbarer Energien ausgegeben, eine Zahl, die von den Subventionen für fossile Energieträger in Höhe von 550 Milliarden US-Dollar geradezu in Grund und Boden gedrückt wird», heißt es in dem Bericht. (dpa)
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kurri Altbauer 85 schrieb am 22.06.2015 14:00 Uhrzustimmen(92) widersprechen(68)
Lieber Bauer für Bauern, Sie haben ja völlig Recht mit Ihrem Apell an die Wissenschaftler etwas zur sinnvollen Nutzung von Grünland zu tun. Ihre Frage ob sie dürfen, ist durchaus berechtigt und es wird sich nichts ändern! Ich meine gelernt zu haben, in einer Demokratie wird nur Politik gemacht was der Mehrheit gefällt, für Minderheiten wird kaum ein Finger gerührt. Nur immer belangloses Gerede! Dipl. Ing. Tetzlaff hat zu seinen Lebzeiten für eine Umstellung auf Wasserstoff geworben. Trotz Wegfall des Klimakillers Nr.1 dem Co 2, fand er kein Gehör für seine Thesen, keiner war bereit diesen Weg zu probieren! Eine Umstellung auf die sog. Wasserstoffwirtschaft, würde nur zwischen 40-50 Milliarden € kosten. Über das Erdgasnetz soll Wasserstoff in die Häuser geliefert werden, wo dann eine bedarfsgerechte Umwandlung mittels Brennstoffzelle in Strom und Wärme erfolgt. Soweit seine Theorien. Keiner wollte ihm folgen, vor allen Eon & Co waren strickt dagegen, sie kämpfen heute noch immer gegen die erneuerbaren Energien an. Der an der Küste produzierte Strom soll mit riesigen Hochspannungsleitungen nach Süddeutschland transportiert werden. In Gasform kann dieselbe Menge an Energie durch ein 60 cm Durchmesser starkes Rohr geleitet werden. Der ländl. Raum würde nicht durch 70 Meter hohe Masten weiter verschandelt. Von 1 ha Raps kann ein PKW 20.000 km weit fahren. Von derselben Fläche können aber 42 PKW mit H2 fahren! Wir währen nicht mehr von den Ölkonzernen abhängig, der Höhepunkt der Ölförderung ist schon lange überschritten. Ohne eine Änderung unseres Verbrauchsverhaltens, ist unser Klima nicht mehr zu retten. Mit vagen Versprechungen unserer Politiker ist es nicht getan, nur sie werden von den Bossen unserer Wirtschaft immer wieder veranlasst, ihren Wünschen zu folgen. Früher sollten wir umsteigen und Energiewirt werden, heute will davon niemand mehr etwas wissen. Bei einer Umstellung auf die Wasserstofferzeugung, hätten wir keine Sorgen mehr mit Absatzkrisen, weiter sinkenden Preisen und allem womit heute die Landwirte belastet werden. Es ist genug da für Teller und Tank. Auch brauchten wir dann nicht mehr um bessere Bezahlung betteln, wir brauchten uns nicht als Subventionsempfänger beleidigen zu lassen. Ich kann nur jedem sein Buch: Wasserstoff für Alle, empfehlen zu lesen.
agricola pro agricolas schrieb am 02.06.2015 13:48 Uhrzustimmen(54) widersprechen(84)
Bundesenergie- und Wirtschaftsminister Gabriel wurde jüngst erst äußerst harsch, in herrischer Gangart heftigst von Seiten eines Energiemanagers in Essen, dem Hauptsitz unseres größten Energie-Dinosauriers, welcher die größten klimaschädlichen „Dreckschleudern“ aktuell betreibt, attackiert für seinen Gegendiskurs im Kohlestreit. Energiepolitischen Verteuerungsstrategien bei selbiger Verbrennungstechnik wurde eine glasklare Absage erteilt, wider besseren Wissens die Zukunft unserer Kinder- und Enkelgenerationen ignorant verantwortungslos ausgeblendet. Im Hier und Jetzt, das monetäre Abgreifpotential optimierend, ist die wohl einzig angepeilte Zielsetzung. Tatsächliche Kompromissfähigkeit sieht so nicht aus! Wenn nun an diesem Punkt angelangt, unsere politischen Mandatsträger nicht strikt zeitnah unaufgeregt gegenzusteuern vermögen, sich einem solchen Säbelrasselgebaren willenlos beugen, so werden vielleicht noch unsere Kinder in der Mitte Deutschlands Kulturlandschaften erleben müssen, wie man selbige derzeit im Zentrum der Iberischen Halbinsel vorfindet. Vorteil hier einzig für unsere geldgierigen Energielobbyisten: Noch mehr Kohle muss sodann verstromt werden, um bereits ab dem 2. jeweiligen Vierteljahreszeitraum noch vor Sommerbeginn die dann unverzichtbar auf Höchstleistung geforderten Klimaanlagen in Deutschland zuverlässig brummen lassen zu können. Hat also doch was für sich, dieses Energie-Raubrittertum ohne Weitsicht!?? - Dringlichste Aufforderung an unsere befähigte Wissenschaft: Wendet Euer geistiges Potential von der sinnbefreiten bloßen Lebensmittelerzeugung in haltlos übersättigte Märkte ab, hier beispielgebend das derzeitige Amokmelken in den Ställen, wo Alternativen für die Landbewirtschafter in selbigen Regionen vollkommen fehlen. Insbesondere die Grünlandflächen an den Nordhängen, wo Photovoltaiktechnik zunächst komplett ausscheidet, brauchen Wertschöpfungsalternativen im NON-FOOD-BEREICH. Schafft attraktive Rahmenbedingungen für die Grünlandbetriebe in einer zuverlässigen anwenderfreundlichen Technik, damit hier eine sinnvolle Gasproduktion gewährleistet werden kann. Das Gras geht sowieso durch den Bio-Kuhmagen. Hochverehrte Wissenschaft: WOLLT, KÖNNT, weit fataler DÜRFT ihr hier nicht bald zielführende Konzepte liefern!?
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