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07.04.2009 | 15:44 | EU-Fischereipolitik 

Fischer über den Inhalt des Verordnungsvorschlags der Kommission zur Kontrolle zutiefst besorgt

Brüssel - Die europäischen Organisationen des Fischereisektors zeigen sich besorgt über die neusten Vorschläge zur Fischereipolitik.

Fischerei-Verordnung
Fischer äußern ihre Sorge über die geplante Durchführung einer Gemeinschaftsregelung zur Überwachung der Einhaltung der Vorschriften der Gemeinsamen Fischereipolitik (c) proplanta
In einem wichtigen, vor kurzem den einzelnen Gemeinschaftsinstanzen zugeleiteten Papier bringen sie ihre große Sorge über den Vorschlag für eine Verordnung des Rates über die Durchführung einer Gemeinschaftsregelung zur Überwachung der Einhaltung der Vorschriften der Gemeinsamen Fischereipolitik (KOM(2008)721 endg.) zum Ausdruck.

„Einem wirksamen GFP-Kontrollsystem die Kette hindurch bis zum Tisch unter Einbindung der Importe sowie der Entwicklung einer auf den Dialog mit allen Direktbeteiligten gegründeten Kultur der Kontrolle sind wir tief verbunden“, sagten einvernehmlich die Präsidenten von Europêche, Niels Wichmann, des Fachausschusses „Fischerei“ von COGECA, Giampaolo Buonfiglio, und der AEOP, Sean O’Donoghue. Sie beeilten sich aber hinzuzufügen, dass „der Vorschlag der Kommission überaus komplex, bürokratisch und mit Blick auf die Realitäten vor Ort großenteils nicht anwendbar ist“.

Europêche, COGECA und AEOP vertreten den Standpunkt, dass eine Synchronisierung der Reform des Kontrollsystems mit derjenigen der GFP in 2012 zu privilegieren ist und dass mehr Zeit für eine Konzertierung mit dem Berufsstand und den nationalen Verwaltungsbehörden eingeräumt werden sollte, die ja die Maßnahmen in die Praxis umzusetzen haben. „Die Fischer sind darauf bedacht, dass das Gleichgewicht der Machtbefugnisse und Kompetenzen zwischen Rat und Kommission erhalten bleibt“, betonten in diesem Zusammenhang die drei Präsidenten.

Eine aus Vertretern von Europêche, COGECA und AEOP bestehende Delegation hat die Dienststellen der Kommission vor kurzem in einem Gespräch auf eine ganze Reihe von völlig praxisfremden Artikeln in dem Vorschlag aufmerksam gemacht, der für eine Umsetzung per 1. Januar 2010 unbedingt vereinfacht und in seinem Inhalt verschlankt werden muss. Nur unter diesen Voraussetzungen wird er wirklich vom Fischereisektor überall in Europa mitgetragen werden können. (CDP)
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