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10.02.2009 | 08:13 | Fischereibiologie 

600. Reise des Forschungsschiffs SOLEA ein großer Erfolg

Braunschweig - Am 6. Februar 2009 ist das Fischereiforschungsschiff SOLEA von seiner 600. Forschungsreise zurückgekehrt.

Krabben
(c) proplanta
Durch die Ergebnisse der jetzigen Fahrt kann die winterliche Verteilung der Nordseegarnelen, umgangssprachlich auch Krabben oder Granat genannt, nun genauer abgeschätzt werden, als es in der Vergangenheit möglich war. In größter Dichte traten die "Krabben" in einer Meerestiefe von 12 bis 20 Metern auf.

Die jetzt beendete, dreiwöchige Jubiläumsfahrt führte das Schiff von Cuxhaven aus zur dänischen Küste und in die zentrale, südliche Nordsee, wo Fischereibiologen des Johann Heinrich von Thünen-Instituts (vTI) ihr Langzeit Monitoring-Programm zur winterlichen Verbreitung der Garnelen (Crangon crangon) fortsetzten. Trotz zeitweise widrigen Wetters bei Windstärken von 8 bis 10 konnten das Wissenschaftlerteam um Dr. Thomas Neudecker vom vTI-Institut für Seefischerei in Hamburg und die Besatzung unter Kapitän Koops das geplante Forschungsprogramm abarbeiten. Fast 70 mal ließen sie während der Reise die Forschungsnetze zu Wasser, um Daten über die Bestandesdichten in unterschiedlichen Meerestiefen und -arealen zu erhalten.

In Verbindung mit der vorangegangenen Fahrt, die mehr auf küstennahe Bereiche ausgerichtet war, ergibt sich nun ein abgerundetes Bild der winterlichen Garnelenverteilung im gesamten Bereich der südlichen Nordsee. Die "Krabben" traten besonders häufig in einer Tiefe von 12 bis 20 Metern zwischen Helgoland und Sylt auf, wo zeitweise viele, vornehmlich niederländische Kutter angetroffen wurden. Die bisher nur vermutete Verbreitungsgrenze der Garnelen bei etwa 50 Metern Wassertiefe konnte durch eine zusätzlich in das Programm aufgenommene Tiefenbeprobung bestätigt werden.

Nach guten Anlandungen der Garnelenflotten im vergangenen Herbst liegen die verbliebenen Bestandsdichten geringfügig über denjenigen des Vorjahres. Damit lassen die Frühjahrsfänge in der Fischerei wahrscheinlich keine Rekorde erwarten.

Rund 270 Tage pro Jahr ist die SOLEA in Nord- und Ostsee für wissenschaftliche Arbeiten im Einsatz. Nähere Angaben zur SOLEA finden sich im Internet unter www.vti.bund.de/de/aktuelles/forschungsreisen/solea.htm.   (vTI)
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