In Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt wurden am Mittwoch Versuche mit Gen- Weizen für dieses Jahr abgesagt. In Baden-Württemberg führte der wachsende öffentliche Druck und die Besetzung eines Feldes zum Ende eines Projektes mit Gen-Mais.
Über die Genehmigung für die Versuche in Mecklenburg-Vorpommern und Sachsen-Anhalt will das Bundesamt für
Lebensmittelsicherheit und Verbraucherschutz voraussichtlich erst Ende April entscheiden. Dies sei zu spät, weil die Versuche dann wegen geringerer Feuchtigkeit kaum vernünftige Aussagen über den Krankheitsbefall der Pflanzen zuließen, sagte Versuchsleiterin Inge Broer von der Universität Rostock am Mittwoch. Der Gen-Weizen soll gegen den Befall von Weizenflugbrand widerstandsfähig sein.
Bei der Antragstellung für die Versuche mit Gen-Weizen im November sei bereits absehbar gewesen, dass die Versuche mit Sommerweizen für 2008 möglicherweise nicht mehr stattfinden könnten, sagte der Sprecher des Bundesamts, Jochen Heimberg. Sie seien aber auch für 2009 und 2010 beantragt worden. Die Pläne für Freisetzungsversuche in Groß Lüsewitz bei Rostock und Üplingen in Sachsen-Anhalt sind heftig umstritten. Rund 130 Verbände und Organisationen hatten Agrarminister Horst
Seehofer (CSU) Ende März aufgerufen, sie zu stoppen, weil die gesundheitlichen Folgen unklar seien.
Proteste von Gentechnik-Gegnern beschleunigten das Ende eines geplanten Versuches bei Oberboihingen in Baden-Württemberg. Laut einer Mitteilung der Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen- Geislingen beugte sich der Projektleiter der «dringenden Empfehlung» der Hochschulleitung, den Plan aufzugeben. Ein Gruppe von Gentechnik- Gegnern hatte ein Versuchsfeld für genveränderten Mais besetzt und einen Pfahlbau errichtet. (dpa)