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16.01.2007 | 15:59 | Grüne Gentechnik 

EU-Beamte inspizieren brasilianische GV-Soja-Farmen

SAO PAULO (Dow Jones)-Europäische Lebensmittel-inspekteure werden im März Farmen in Brasilien besuchen, die gentechnisch veränderten (GV) Sojabohnen erzeugen.

Soja
(c) Junior Gobira - fotolia.com
Dies teilte die brasilianische Nachrichtenagentur ,,Estado" mit. Dieser Schritt komme genau zu einer Zeit, in der viele vormals konventionell produzierende Sojafarmer auf den Anbau von GV-Soja umgeschwenkt hätten, hieß es.

Insgesamt gehen Marktteilnehmer davon aus, dass rund 50% der für 2006/07 erwarteten Sojaernte aus GV-Soja bestehen werde. Dies hätten Umfragen des Getreidebrokers Cerealpar bei Farmern und Erzeugergemeinschaften ergeben, hieß es weiter. Im vergangenen Jahr hatte der Anteil an GV-Soja an der gesamten Produktion lediglich 25% ausgemacht.

Die brasilianische Regierung hatte den Brasilien-weiten Anbau von Roundup Ready des Saatgutunternehmens Monsanto genehmigt. Lange Zeit galt Brasilien als letzter großer Sojaerzeuger, der den Anbau von GV-Soja verboten hatte.

Da die Europäische Union sehr strenge Einfuhrbeschränkungen für Lebensmittel bzw Rohstoffe hat, die gentechnisch veränderten Organismen (GVO) beinhalten, sehen Marktteilnehmer in dem Besuch der EU-Beamten eine Art Kontrolle. Es sei wahrscheinlich, dass die Lagerhaltung und anschließend die Verschiffung der Ware unter die Lupe genommen werden, sagte Steve Cachia, Cerealpar-Analyst im Gespräch mit Dow Jones Newswires.

Um den Bestimmungen der EU gerecht zu werden, müsste Soja, das GVO enthält, getrennt von GVO-freiem Soja gelagert werden. Auch dürfe es in den Containern nicht zur Vermischung kommen. ,,Wir rechnen mit steigenden Preisen für GVO-freie Sojabohnen, da die Separierung zunehmend Kosten verursacht", sagte Cachia. DJN/DJG/ssc/16.1.2007

Dow Jones Newswires
January 16, 2007 07:03 ET (12:03 GMT)
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