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06.07.2015 | 00:01 | Holzvorrat 

Holzangebot dürfte in den kommenden 40 Jahren zunehmen

Eberswalde/Braunschweig - Der Wald in Deutschland könnte in den kommenden vier Jahrzehnten im Mittel jährlich 77,7 Mio. m³ Rohholz liefern.

Holzvorrat
(c) proplanta
Verglichen mit den durchschnittlichen Nutzungsmengen zwischen 2003 und 2012, die bei der Bundeswaldinventur ermittelten wurden, entspräche das einem Plus von rund 2 Mio. m³ Holz pro Jahr. Das haben Forscher des Thünen-Instituts (TI) für Waldökosysteme anhand eines Simulationsmodells errechnet.

Gleichzeitig wird der Holzvorrat in den Wäldern im projizierten Gesamtzeitraum voraussichtlich um fast 6 % auf 3,9 Mrd. Vorratsfestmeter ansteigen. Zum Rohholzpotential trägt laut Berechnungen der TI-Forscher die Fichte mit 44 % am stärksten bei, gefolgt von der Buche mit 29 %, der Kiefer mit 20 % und der Eiche mit 8 %. Allerdings deuten sich hier Verschiebungen an: Im Vergleich zum Zeitraum 2003 bis 2012 wird das Potential der Fichte bis zum Jahr 2027 wahrscheinlich um 20 % unter der bisherigen Nutzung liegen, während sich das Potential der Kiefer um etwa 8 % vergrößert.

Auch die Potentiale von Buche und Eiche werden gemäß den Berechnungen deutlich über der bisherigen Nutzung liegen. Unter Anwendung des vorliegenden Szenarios lässt sich den Wissenschaftlern zufolge außerdem annehmen, dass die Waldfläche mit älteren Bäumen in Deutschland um 22 % zunehmen und das durchschnittliche Alter des Waldes auf 94 Jahre ansteigen wird.

Zum Vergleich: Im Jahr 2012 hatte der Wald laut Bundeslandwirtschaftsministerium ein Durchschnittsalter von 77 Jahren. In die Berechnungen der Wissenschaftler sind laut TI aktuelle und erwartete Marktbedingungen sowie die bestehenden gesetzlichen Vorgaben miteinbezogen worden. Es handele sich um ein sogenanntes Basisszenario der Waldentwicklungs- und Holzaufkommensprognose WEHAM. (AgE)
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