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10.05.2009 | 19:55 | Holzlogistik 

WASP - Zukunftslösung für eine integrierte Logistik in der Forst- und Holzwirtschaft

Freising - WASP steht für "Wood Application Server Providing" und hat das Ziel, die Logistik des Holzes vom Holzlagerplatz im Wald bis zur Anlieferung am Werk zu verbessern.

Logistik in der Forst- und Holzwirtschaft
(c) proplanta
Mit Hilfe einer internetbasierten "Service-Broker"-Plattform will das Fraunhofer-Institut für Materialfluss und Logistik IML und das Konsortium die laufenden Logistikprozesse durchgängig abbilden, optimieren und kommunizieren. "Die aktuelle Wirtschaftslage stellt auch für die Forst- und Holzbranche eine große Herausforderung dar", erklärt Dr. Jürgen Bauer, Geschäftsführer Cluster-Initiative Forst und Holz in Bayern gGmbH. "Weitere Logistikoptimierungen und das Nutzen unterschiedlichster Einsparpotenziale bei den täglichen Arbeitsprozessen können jedoch auch kleinen und mittelständischen Unternehmen helfen, diese Zeit gut zu überstehen und gestärkt aus ihr hervorzugehen."

Im Projekt WASP entwickeln die Logistikspezialisten für die Beteiligten in der Holzlogistikkette, also kleine und mittelständische Unternehmen, Vertreter der Waldbesitzarten, Energieversorger und die Industrie, die zukunftsweisende Idee einer modular erweiterbaren ASP-Lösung, die nach Prüfung ihrer Machbarkeit auch umgesetzt werden soll. Application Service Providing (ASP) ist eine internetbasierte Technologie, die IT-Anwendungen und Daten online verfügbar macht. Dadurch können auch die zahlreichen kleinen und mittelständischen Unternehmen der Forst- und Holzwirtschaft Prozessschritte vereinfachen und sich damit noch stärker auf ihr Kerngeschäft konzentrieren. Mit der gemeinsam genutzten Plattform sollen Kommunikationsbarrieren zwischen verschiedenen in der Branche eingesetzten Softwarelösungen überwunden und ein durchgängiger Informationsfluss zu realisiert werden.

Daher wird im Rahmen des Projekts WASP auch darauf geachtet, dass bestehende Lösungen unterstützt und über Schnittstellen angebunden werden können. Die in WASP zu entwickelnde Plattform nutzt auch existierende und bewährte Softwarelösungen. Hierdurch kann eine Vielzahl relevanter Informationen verbunden werden.

Zusätzlich entwickeln und integrieren die Fraunhofer-Forscher gemeinsam mit den projektbegleitenden Firmen am Markt fehlende Module zur Optimierung der Supply Chain für Rundholz und Biomasse. Dabei berücksichtigen sie vor dem Hintergrund des Einsatzes neuer Ortungstechnologien wie Galileo auch besonders Aspekte wie Transportoptimierung, mobile Datenerfassung, Forstnavigation und Biomassebereitstellung.

"Wir wollen über die WASP-Plattform allen Akteuren und Betroffenen einen einfacher Zugang zu den für sie relevanten Informationen der Prozesskette verschaffen", sagt Wolfgang Inninger, Leiter des Projektzentrums Verkehr, Mobilität und Umwelt des Fraunhofer IML in Prien. "Allen Nutzern und Kunden erschließt sich so eine systemübergreifende Anwendung, die sowohl die eigenen Transporte optimiert, als auch Logistikoptimierungspotenziale übergreifend mit anderen Akteuren ausschöpft."

WASP wird im Rahmen der Technologieförderung Bayern entwickelt und wurde initiiert von der Cluster-Initiative Forst und Holz in Bayern. Zu den Projektpartnern gehören, unter der Leitung des Projektzentrums des Fraunhofer IML in Prien, die Pöyry Forest Industry Consulting GmbH, die Forstbetriebsgemeinschaft Amberg-Schnaittenbach, die WBV Berching-Neumarkt und die Technische Universität München, Lehrstuhl für Forstliche Arbeitswissenschaft und Angewandte Informatik. Die Softwareentwicklung und -umsetzung erfolgt durch die Firma Lange & Fendel Software GmbH Prien. Weiterhin unterstützen die Cluster-Initiative Forst und Holz in Bayern und die Landesanstalt für Wald und Forstwirtschaft beratend das Projekt.

"Wir wollen das entwickelte System Ende 2010 in einem anwendungskonformen Feldtest auf seine Leistungsfähigkeit untersuchen. Danach ist die breite Markteinführung geplant", skizziert Wolfgang Inninger das weitere Vorgehen. (idw)
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