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02.04.2011 | 09:41 | Kritik an GAP 

Gemeinsame Agrarpolitik wird den Bedürfnissen der neuen EU-Mitgliedsstaaten nur teilweise gerecht

Halle (Saale) – Der Zustand der Landwirtschaft in den neuen und den alten EU-Mitgliedsstaaten unterscheidet sich nach wie vor erheblich.

IAMO
(c) IAMO
Auch wenn sich die Integration in die Europäische Union erkennbar positiv auf die ländliche Entwicklung ausgewirkt hat, wird die derzeitige einheitliche Gemeinsame Agrarpolitik der EU den Bedürfnissen der neuen Mitgliedsstaaten höchstens teilweise gerecht. Dies geht aus dem IAMO Policy Brief Nr. 3 „Major lessons for the CAP reform from the New Member States' perspective" (Sprache: Englisch) hervor, welches das Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa (IAMO) kürzlich veröffentlicht hat.

Die Landwirtschaft der Region benötigt noch immer die Unterstützung der Politik zur Verbesserung ihrer Wettbewerbsfähigkeit. Ein Charakteristikum der neuen Mitgliedsstaaten ist die große Zahl von Subsistenz- und Semisubsistenzbetrieben, die ganz oder teilweise für den eigenen Bedarf wirtschaften. Kleinbauern haben nicht nur große Schwierigkeiten, überhaupt in den Genuss von GAP-Mitteln zu kommen, sondern sind auch in besonderem Maße von Armut betroffen. Eine Politik, die zur Verbesserung der Situation beitragen möchte, muss neben der Landwirtschaft auch den Gesamtzustand ländlicher Wirtschafts- und Sozialsysteme, das ausgeprägte Stadt-Land-Gefälle und die Bildungssituation in den Blick nehmen.

IAMO Policy Brief Nr. 3 gibt einen Überblick über die wichtigsten Ergebnisse des Forschungsprojektes "Structural Change in Agriculture and Rural Livelihoods" (SCARLED), das von 2007 bis 2010 im 6. Forschungsrahmenprogramm der Europäischen Union durchgeführt wurde. Das Papier steht auf www.iamo.de, der Homepage des Leibniz-Instituts für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa, allen Interessierten zum Download zur Verfügung.

An der Durchführung des SCARLED-Projekts waren neben dem IAMO eine Reihe von Universitäten aus den Untersuchungsregionen sowie Großbritannien und Belgien beteiligt. Auf der Homepage www.scarled.eu werden alle Ergebnisberichte zum Download angeboten.

In der Publikationsreihe IAMO Policy Brief werden in loser Folge gesellschaftlich relevante Forschungsergebnisse des Leibniz-Instituts für Agrarentwicklung in Mittel- und Osteuropa (IAMO) kurz und allgemeinverständlich aufbereitet und der Öffentlichkeit zugänglich gemacht. Zielgruppe sind insbesondere Politiker und Medienvertreter, aber auch interessierte Laien.


Über das IAMO

Das Leibniz-Institut für Agrarentwicklung in Mittel-und Osteuropa (IAMO) ist eine international anerkannte Forschungsreinrichtung. Mit über 60 Wissenschaftlern und in Kooperation mit anderen renommierten Instituten widmet es sich wichtigen Fragen der Agrar- und Ernährungswirtschaft und der ländlichen Räume. Hauptuntersuchungsregionen sind Mittel- und Osteuropa sowie Zentral- und Ostasien. Seit seiner Gründung 1994 gehört das IAMO als außeruniversitäre Forschungseinrichtung der Leibniz-Gemeinschaft an. (iamo)
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