(c) proplanta «Die wirtschaftliche Situation war noch nie so bedrohlich», sagte der Vorsitzende der Erzeugergemeinschaft der schleswig-holsteinischen Muschelfischer, Peter Ewaldsen, zum Start der Saison am Freitag. Grund dafür sei die seit 2001 ausbleibende Muschelsaat.
Es zeichne sich auch in diesem Jahr nicht ab, dass es Muschelsaat gebe. Diese müsse deshalb aus England importiert werden, was mit immensen Kosten verbunden sei. «Es wird kein Geld verdient. Das ist eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme», konstatierte Ewaldsen.
Bei der Suche nach den Ursachen für das Ausbleiben der Saat gebe es derzeit nur Vermutungen, sagte Ewaldsen. Zum einen fehle ein harter Winter, der die Feinde der Muschelsaat auf das offene Meer hinaustreibe. Zum anderen bevölkerten die Nordsee viele Austern und Krebse, die das Leben der Miesmuschel beeinträchtigten. Ewaldsen geht weiter davon aus, dass auch die Verklappung von Hafenschlick aus Hamburg vor der Küste negative Auswirkungen auf die Muschelsaat hat.
In der vergangenen Saison hatten die Muschelfischer in Schleswig-Holstein 4.700 Tonnen Muscheln aus Nord- und Ostsee gefischt und damit 7,1 Millionen Euro erlöst. Normal seien rund 15.000 Tonnen, sagte Ewaldsen.
Außer der zu geringen Menge drückten auch die gestiegenen Energiekosten auf die Erlöse. Deshalb geht Ewaldsen davon aus, dass der durchschnittliche Muschelpreis von derzeit etwa 1,50 Euro pro Kilogramm steigen wird. «Die Ware ist knapp.» (dpa)
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