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10.03.2020 | 14:03 | Ölmarkt 

Ölpreise legen nach historischem Einbruch zu

New York/London - Die Ölpreise haben sich am Dienstag etwas von einem der heftigsten Einbrüche in der Geschichte des Ölmarkts erholt.

Ölpreise - Crash 2020
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(c) proplanta
Im Mittagshandel kostete ein Barrel (159 Liter) der Nordseesorte Brent 37,83 US-Dollar. Das waren 3,48 Dollar mehr als am Vortag. Der Preis für amerikanisches Rohöl der Sorte WTI stieg um 3,09 Dollar auf 34,22 Dollar.

Die Ölpreise profitierten von einer Entspannung an den Finanzmärkten. Am Montag waren die Ölpreise so stark abgestürzt wie seit fast 30 Jahren nicht mehr. Russland und Saudi-Arabien hatten sich am Freitag innerhalb der Opec+ nicht auf eine Verlängerung von Förderbeschränkungen geeinigt. Dies hatte am Montag zu einem Einbruch der Ölpreise um über 20 Prozent geführt und für Turbulenzen an den Finanzmärkten gesorgt. In der Opec+ sind die Länder des Ölkartells Opec und verbündete Länder wie Russland zusammengeschlossen.

Es droht jetzt ein Preiskrieg zwischen Russland und Saudi-Arabien. So will die staatlich kontrollierte Ölfördergesellschaft Saudi Aramco ihre Fördermenge deutlich anheben. Die Fördermenge solle im April um mehr als ein Viertel auf 12,3 Millionen Barrel je Tag steigen, hieß es. Der russische Rohölminister Alexander Nowak reagierte umgehend.

Russland könne seine Förderung um 500.000 Barrel pro Tag anheben. Damit würde die russische Förderung auf einen Rekordstand von 11,8 Millionen Barrel pro Tag steigen. Die Aussagen belasteten am Dienstag die Ölpreise jedoch nicht.

Nowak zeigte sich denn auch zu neuen Verhandlungen bereit. «Die Türen sind nicht geschlossen», sagte er im Interview des russischen Staatsfernsehens Rossija 24. Russland sei bereit, seine Zusammenarbeit mit dem Ölkartell Opec und den in der Opec+ vereinten Förderländern fortzusetzen. Nowak ging davon aus, dass es Monate dauern könne, bis sich der Ölpreis erhole.

Commerzbank-Analyst Carsten Fritsch erklärte die Erholung auch mit der Reaktion der US-Schieferölproduzenten. Diese hätten angesichts der gesunkenen Preise stärkere Einschnitte bei den Investitionen und eine niedrigere Ölproduktion angekündigt. Viele Frackingfirmen würden angesichts hoher Schulden bereits mit dem Rücken zur Wand stehen.
dpa
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