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21.01.2009 | 15:23 | Agrarpolitik 

Europäische Gruppe für Ethik (EGE) fordert von Kommission Ethikgrundsätze in der Agrarpolitik

Brüssel - Die Europäische Gruppe für Ethik (EGE) traf sich heute mit Mariann Fischer Boel, EU-Kommissarin für Landwirtschaft und ländliche Entwicklung, um ihr die Hauptempfehlungen zu erläutern, die in der Stellungnahme der Gruppe zu den ethischen Auswirkungen der modernen Entwicklungen in der Agrartechnologie formuliert wurden.

Europäische Gruppe für Ethik (EGE) fordert von Kommission Ethikgrundsätze in der Agrarpolitik
Auf Wunsch von Kommissionspräsident Barroso hat die EGE im Dezember eine Stellungnahme zu den ethischen Auswirkungen der modernen Entwicklungen in der Agrartechnologie abgegeben, um auf die neuen Herausforderungen und Chancen der Landwirtschaft in der EU einzugehen. Dabei befasste sich die Gruppe insbesondere mit den Agrartechnologien und den Verfahren der Primärerzeugung von pflanzlichen Nahrungsmitteln.

In der Stellungnahme wird deutlich, dass sich die EGE der Notwendigkeit einer Förderung der Innovation in der Landwirtschaft zur Ernährung der wachsenden Weltbevölkerung bewusst ist. Es wird hinzugefügt, dass die Technologie alleine keine endgültigen Lösungen für die Herausforderungen der Landwirtschaft in der EU und weltweit bieten kann.

Die Gruppe betont die Notwendigkeit einer integrierten Sichtweise und eines integrierten Ansatzes der Agrartechnologien, damit bei der ethischen Bewertung der Auswirkungen einer neuen Technologie Produktions-, Lagerungs- und Verteilungsprozesse zusammen berücksichtigt werden. Die Ziele 1. Ernährungssicherheit, 2. Lebensmittelsicherheit und 3. Nachhaltigkeit sollten als erste Prioritäten und Leitprinzipien angesehen werden, nach denen sich jede Technologie in der Landwirtschaft richten muss.

Aufbauend auf diesen ethischen Grundsätzen gibt die EGE auch Empfehlungen zu einer Vielzahl von Fragen wie Überprüfung der Gemeinsamen Agrarpolitik, Folgenabschätzung für Agrartechnologien, das Recht auf Nahrung, Nachhaltigkeit der Agrartechnologien, Lebensmittelsicherheit, biologische Vielfalt in der Landwirtschaft, Boden- und Gewässerschutz, Biokraftstoffe, gentechnisch veränderte Kulturpflanzen, agrarwissenschaftliche Forschung, Ackerbaupolitik, Welthandel mit Agrarerzeugnissen, das System der Rechte am geistigen Eigentum, fairer Wettbewerb und sogenannte „vertikale Monopole”, Lebensmittelpreise, gesellschaftliche Aspekte, Einbeziehung der Öffentlichkeit, Verantwortung der EU-Bürger oder Lebensmittelabfälle.


Hintergrund

Die Europäische Gruppe für Ethik (EGE) ist ein unabhängiges, multidisziplinäres Gremium von 15 Sachverständigen, die die Kommission benannt hat, um zu ethischen Fragen Stellung zu nehmen.

Die Stellungnahme, die vollständige Pressemitteilung und die Mitgliederliste finden Sie >hier. (PD)
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