Die Junglandwirtekommission des Schweizerischen Bauernverbands (JULA) hat sich mit den Grundzügen dieser Vorlage befasst. Sie begrüsst die Weiterentwicklung des Direktzahlungssystems grundsätzlich, stellt aber noch einiges Verbesserungspotential fest.
Die Mitglieder der JULA sind der Meinung, dass die Weiterentwicklung des Direktzahlungssystems einen gangbaren Weg darstellt und sie begrüssen die Umwandlung sowie Zusammenfassung der Beitragsarten. Aus Sicht der JULA kommt das neue System den Konsumenten entgegen, da die Ausrichtung der Beiträge besser nachvollziehbar ist.
Die Kommission glaubt an die hohe Qualität der Schweizer Nahrungsmittel und unterstützt die Förderung einer ökologischen Qualitätsproduktion. Allerdings darf dies auf keinen Fall zu einer Benachteiligung von effizienten, produzierenden Betrieben führen.
Die JULA ist aber auch der Meinung, dass einige Punkte korrigiert werden müssen:
- Der Begriff „Direktzahlungen“ ist zu hinterfragen. „Leistungsabgeltung“ kommt der Natur der neuen Beiträge näher.
- Die JULA stösst sich daran, dass Personen ohne eine fundierte landwirtschaftliche Ausbildung auch künftig durch das Absolvieren einer Kurzausbildung zum Bezug von Direktzahlungen berechtigt sind. Der Beruf Landwirt wird durch diese „Schnellbleichen“ abgewertet. Deshalb sind diese Kurzausbildungen abzuschaffen.
- Labels sollen freiwillig bleiben. Die Mehrleistungen bei Ökologie und Tierschutz müssen über den Markt abgegolten werden.
- Die Bindung der Anpassungsbeiträge an Personen ist aus Sicht der JULA keine gute Lösung. Junge Landwirtinnen und Landwirte gehen bei einer Betriebsübernahme nach dem Jahr 2014 leer aus. Anpassungsbeiträge sind deshalb nicht an Personen, sondern an Betriebe zu binden.
- Zentrales Anliegen der JULA ist, dass mit der Neuausrichtung des Direktzahlungssystems die Planungssicherheit erhöht wird. Der Anteil der Anpassungsbeiträge an den gesamten Direktzahlungen ist aus ihrer Sicht deutlich zu hoch.
Die Vernehmlassung zur Weiterentwicklung des Direktzahlungssystems wird im April eröffnet. Die Mitglieder der JULA fordern die landwirtschaftlichen Organisationen auf, in ihren Stellungnahmen die Interessen der Schweizer Junglandwirte einzubeziehen und die Weichen für die Zukunft entsprechend zu stellen. (sbv)