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10.02.2010 | 18:49 | Winterwetter  

US-Ostküste kämpft erneut gegen schweren Schneesturm

Washington/New York - Schnee, Sturm, Chaos und kein Ende:

US-Ostküste kämpft erneut gegen schweren Schneesturm
Die amerikanische Ostküste kämpft gegen einen der härtesten Winter seit Jahrzehnten. Nach den Unwettern vom Wochenende fegte am Mittwoch eine zweite Schneefront über die Region hinweg. Besonders betroffen war die Region zwischen Washington, Philadelphia und Baltimore. In der Bundeshauptstadt Washington ging wieder einmal gar nichts: Selbst um das Weiße Haus waren die Straßen wie ausgestorben, Bundesbeamte durften den dritten Tag hintereinander zu Hause bleiben, Schulen blieben geschlossen - doch das Schlimmste steht noch bevor.

Meteorologen sagten voraus, dass es gebietsweise bis in die Nacht zum Donnerstag durchschneien könnte. Das Zentrum der Schlechtwetterfront verlagere sich dann aber nach New York. Dort sah es am Mittwochmorgen zwar zunächst noch eher harmlos aus. Doch auch hier blieben die meisten Schulen dicht, auch Universitäten öffneten nicht. Sogar die Vereinten Nationen in New York gaben ihren Mitarbeitern einen freien Tag. Wer trotz Sturmwarnung zur Arbeit ging, dem sagten die Wetterfrösche Unbill voraus: «Sie werden wohl zur Arbeit hinkommen (...), aber ob Sie wieder zurückkommen, ist fraglich».

US-Meteorologen sprechen von einem der schneereichsten Winter in der Region um Washington seit 100 Jahren. Es könnte sogar sein, dass der Schneefall-Rekord von 1899 gebrochen wird, heißt es. Damals fielen 138 Zentimeter Schnee. Bereits in der «ersten Runde» am Wochenende waren regional 75 Zentimeter Neuschnee niedergegangen, bis Mittwochabend (Ortszeit) wurden erneut bis zu 65 Zentimeter erwartet.

Auf den Flughäfen in dem Städtedreieck Washington-New York- Philadelphia wurden so gut wir alle Flüge gestrichen. Am schlimmsten sah es in Washington und Philadelphia aus. «Bleiben Sie zu Hause, meiden Sie die Straßen», rieten die Meteorologen. Selbst im Washingtoner Nobelviertel Georgetown war am Mittwoch von Schneepflügen zunächst nichts zu sehen. «Ein paar Autos schlittern über die Straßen, Fußgänger kommen kaum noch durch, selbst das Starbucks-Cafe blieb geschlossen», klagte eine Anwohnerin, die sich ins Freie wagte. Die Briefzustellung wurde erneut eingestellt, die Metro fuhr lediglich im unterirdischen Streckennetz, Busse rückten gar nicht erst aus.

Besondere Sorgen machen die starken Winde. In Bethesda vor den Toren Washingtons war der Schneesturm zeitweise so heftig, dass man kaum zehn Meter weit sehen konnte. Die Behörden befürchten abermals umfangreiche Stromausfälle, da der Wind die Leitungen beschädigen könnten. Die «Washington Post» berichtete, noch immer seien etwa 3.000 Haushalte ohne Strom - am Wochenende waren es zeitweise über 200.000. Den Menschen in der Region geht langsam die Geduld aus: «Wir haben es geschafft, Menschen zum Mond zu bringen, aber wir werden nicht mit einem Schneesturm fertig», schimpft eine Bewohnerin in Bethesda.

In New York richtete man sich auf schwere Behinderungen ein. Vorsichtshalber blieben auch der Zoo geschlossen, auch die Freiheitsstatue und das Auswanderermuseum auf Ellis Island blieben dicht. Selbst die Vereinten Nationen öffnen ihre Tore weder für Touristen noch für Diplomaten und Mitarbeiter. Auf den sonst verstopften Straßen Manhattans fuhren nur wenige Autos, zumeist Taxis. Viele Unternehmen und Ämter blieben geschlossen. (dpa)
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