In der Natur regte sich kaum etwas, am Himmel dominierte Grau. Aus meteorologischer Sicht waren die ersten 13 Tage aber eher normal und sogar ein wenig wärmer als der langjährige Durchschnitt.
Dass sich viele noch im Winter wähnen, liegt vermutlich an den reichlichen Niederschlägen und dem fehlenden Sonnenschein. Es sei viel zu nass und zu trüb gewesen, sagte Meteorologe Andreas Friedrich vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach am Freitag.
In den ersten zwölf März-Tagen fielen im Schnitt 40 Liter Regen oder Schnee, 70 Prozent des ganzen Monats-Solls. In den Alpen lag am Freitagmorgen immer noch reichlich Schnee: 2,90 Meter auf dem Wendelstein und sogar 4,40 Meter auf der Zugspitze. Das sind allerdings laut
DWD noch keine Rekordwerte. Am 1. März 1948 türmte sich der Schnee auf der
Zugspitze 6,80 Meter hoch, am 27. März 1952 auf dem Wendelstein 3,20 Meter.
Nicht einmal 20 Stunden lang schien die Sonne seit Monatsanfang, das sind erst 17,6 Prozent des März-Normalwerts. Düster war es vor allem im nordhessischen Twistetal-Mühlhausen: Dort registrierte der DWD seit Monatsbeginn erst 3,1 Stunden Sonnenschein. Am wärmsten sei es am 1. März mit 16,2 Grad in Ohlsbach in Baden-Württemberg gewesen.
«Wir sind verwöhnt von den letzten beiden Jahren», sagte Friedrich. Beide Winter seien deutlich zu warm gewesen, so dass schon im Februar viele Blüten zu sehen waren. Anders in diesem Jahr: Die Haselblüte beispielsweise habe drei Wochen später begonnen als im Durchschnitt der vergangenen 20 Jahre, sagte Agrarmeteorologin Cornelia Perseke-Ockelmann in Geisenheim/Rheingau.
Im vergangenen Jahr war die Vegetation bis zu vier Wochen früher als gewöhnlich gestartet. Im milden Geisenheim hatten damals Mitte März bereits die Aprikosen geblüht, die ersten Forsythien-Blüten waren sogar schon Ende Januar aus dem Südwesten gemeldet worden. In diesem Jahr ist noch keine der leuchtend gelben Blüten zu sehen, nur Schneeglöckchen, Winterlinge und die ersten Krokusse blühen in den Gärten.
Nach dem kalten Winter 2008/09 mit wochenlangen Frostperioden sei die Natur noch nicht in Gang gekommen, sagte Meteorologe Friedrich.
Der relativ milde März habe den Rückstand noch nicht aufholen können. (dpa)