Heftige Gewitter haben sich in der Nacht über dem Freistaat entladen.
In Schwaben stand ein Dorf kurzzeitig unter Wasser, in Nürnberg schlug ein Blitz in eine Klinik ein und auch der Bahnverkehr wurde gestört. (c) valdezrl - fotolia.com
In Nürnberg legte ein Blitz den Betrieb eines Krankenhauses teilweise lahm, und im unterfränkischen Miltenberg wurde ein Stellwerk der Westfrankenbahn beschädigt, so dass mehrere Strecken nicht mehr befahrbar waren.
Nach Hagel und Starkregen standen in Otting rund 80 Haushalte bis zu einem Meter hoch unter Wasser. Dutzende Keller wurden von der Feuerwehr ausgepumpt. «Der Ort liegt in einer Mulde, in der sich das Wasser schnell gesammelt hat», sagte ein Polizeisprecher am Mittwoch.
Verletzt wurde niemand. Etwa 250 Einsatzkräfte waren vor Ort. Eine Schadenssumme konnte eine Sprecherin des Landratsamtes in Donauwörth noch nicht nennen. Der Abfallwirtschaftsverband habe Container aufgestellt, damit Anwohner kostenlos kaputte Elektrogeräte, Sperrmüll und Schlamm entsorgen könnten. Bis zum Mittag seien auch die Straßen wieder frei und gereinigt gewesen.
Im Krankenhaus Martha-Maria in Nürnberg traf ein Blitz zwei Transformatoren, woraufhin das Notstromaggregat ansprang. Der Betrieb blieb somit aufrecht erhalten. In den Operationssälen konnten nach Angaben eines Sprechers jedoch lediglich Notfallpatienten behandelt werden, die bereits im Krankenhaus waren. Neue Fälle wurden nicht eingeliefert, die Notaufnahme blieb geschlossen. Von Donnerstag an rechnet die Klinik wieder mit normalen Betrieb. Unterstützung fand die Klinik den Angaben nach bei anderen Krankenhäusern sowie bei einem Versicherungsunternehmen, das seine Großküche zur Verfügung stellte.
Die Westfrankenbahn der DB musste am Mittwoch einen Schienenersatzverkehr für mehrere Strecken einrichten, nachdem Blitze die Leitzentrale getroffen hatten. «Binnen Sekunden wurden fast alle relevanten Bauteile zerstört», teilte die Deutsche Bahn auf ihrer Facebook-Seite mit. Betroffen war unter anderem die Verbindung zwischen Miltenberg und Aschaffenburg. In Bayreuth kam es zu einem Dachstuhlbrand, wie die Feuerwehr mitteilte. Verletzt wurde niemand. Zudem knickten zahlreiche Bäume um und etliche Keller liefen voll.
Dem Deutschen Wetterdienst (DWD) zufolge sollte es am Donnerstag zunächst wieder sonnig werden bei Temperaturen zwischen 25 und 30 Grad. Ab dem Nachmittag sei mit Schauern zu rechnen, nördlich der Donau vereinzelt auch mit Gewittern, teilte der DWD am Mittwoch mit.