Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
18.11.2015 | 18:00 | Sturmtief 

Heini geht die Puste auf - Iwan bringt den Winter

Offenbach - Turbulent geht die ungewöhnlich milde Wetterphase in Deutschland zu Ende.

Winter 2015
Ein Weihnachtsbaum büßt neun Meter ein. Sonst war «Heini» eher zahm - bis auf dem Brocken. Noch ist die Sturmserie aber nicht zu Ende. Und dann kommt der Winter. (c) proplanta
Auf den Bergen und an den Küsten sind bis zum Freitag Sturmböen bis Windstärke zwölf möglich. Nach dem Durchzug von «Heini» war am Mittwoch Tief «Iwan» vom Atlantik unterwegs. Nach einer kurzen Pause zieht dann der letzte Sturm der aktuellen Serie über das Land. Bis dahin bleibt es bei Temperaturen um oder über zehn Grad, danach wird es winterlich.

Entgegen der Vorhersage hat «Heini» Deutschland weitgehend geschont. Vereinzelt stürzten in der Nacht zu Mittwoch Bäume, Baugerüste und Verkehrsschilder um. Auf dem Brocken im Harz wurden Geschwindigkeiten von 170 Kilometern pro Stunde erreicht. Über andere Mittelgebirge fegte der Sturm nach Angaben eines Meteorologen ebenfalls mit voller Orkanstärke, aber mit gut 120 Kilometern pro Stunde langsamer.

Auf dem Erfurter Domplatz stürzte der 28 Meter hohe Weihnachtsbaum um und landete auf einer Krippe. Die wertvollen Unikate der Figuren standen laut Marktleitung aber noch nicht darin. Ein Kran richtete den Baum wieder auf, der nun nur noch 19 Meter misst.

Am Dienstag waren in einigen Städten vorsorglich Flüchtlinge vor dem Unwetter in Sicherheit gebracht worden. In Bremen mussten rund 1400 Asylbewerber kurzfristig von Zeltlagern in Schulen umziehen. Die Zelte halten nach Herstellerangaben höchstens Windstärke 10 aus, erwartet wurden aber Sturmböen bis zu Stärke 11. Auch in Dresden und Berlin wurden mehrere hundert Flüchtlinge aus Zelten in andere Unterkünfte gebracht. Wegen der neuen Sturmwarnung mussten die Flüchtlinge in Bremen am Mittwoch voraussichtlich wieder die Zelte verlassen. Sie waren zuvor mit Bussen zurückgebracht worden.

«Am Wochenende stellt sich die Wetterlage grundlegend um», sagte Meteorologe Tobias Reinartz vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach am Mittwoch. Die Strömung dreht von West auf Nord und bringt Polarluft auf direktem Weg nach Deutschland. Am Samstag werde kaum noch die 10-Grad-Marke erreicht, am Sonntag nur noch fünf Grad.

In den Nächten gibt es Frost, und nachts kann es auch im Flachland schneien. Im Bergland seien einige Zentimeter Neuschnee möglich.
dpa
zurück
Seite:12
weiter
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Justizministerium sieht Elementarschaden-Pflichtversicherung kritisch

 Wassermassen fluten Bayern - Tausende müssen Häuser verlassen

 Wo Jahrhunderthochwasser droht

 Überschwemmungen durch Dauerregen im Südwesten möglich

 Jahrhunderthochwasser in Baden-Württemberg möglich

  Kommentierte Artikel

 Mehr Tote bei weniger Unfällen

 Union Schuld an schwerster Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten

 Bundesbeauftragte fordert Nachbesserungen bei Tierschutz in Ställen

 EU-Agrarsubventionen veröffentlicht - Das sind die Top-Empfänger 2023

 Geld wie Heu - Geht auf den Bauernhöfen wirklich die Post ab?

 Tote Ziegen im Schwarzwald gehen auf Rechnung eines Wolfs

 Gärtner verzweifeln über Superschnecke

 Bauerndemo in Brüssel für faire Preise

 Tierschutznovelle erntet Kritik von allen Seiten

 Online-Abstimmung über Verbrenner-Verbot manipuliert?