«Die Sanierung der Straßen wird nach dem Winter Milliarden kosten», heißt es einer der Deutschen Presse- Agentur dpa vorliegenden vorläufigen Bilanz. Allein in Berlin liege der allernötigste Bedarf bei 100 Millionen Euro für die komplette Sanierung des 5343 Kilometer langen Straßennetzes - zur Verfügung ständen aber nur 2,5 Millionen Euro. Im Norden gibt es allein im 700 Kilometer langen Straßennetz von Lübeck 14.000 Schlaglöcher, deren Flicken rund 1,4 Millionen Euro kosten wird.
Während mit dem einsetzenden Tauwetter das Ausmaß der Schäden sichtbar wird, müssen die Kämmerer in Städten und Gemeinden auch darüber nachdenken, wie die überzogenen Budgets für den Streudienst finanziert werden können. Pro Tag wurden zuletzt rund 10.000 Tonnen Streusalz gebraucht, in Nordrhein-Westfalen wurden angesichts der Engpässe einzelne Städte und Gemeinden gar nicht mehr mit Streusalz beliefert. Der Hauptgeschäftsführer des Städte- und Gemeindebundes, Gerd Landsberg, betont, die Bewältigung der Frostschäden auf den Straßen sei die zentrale Frühjahrsherausforderung für Städte und Gemeinden. Er erwarte möglichst rasch auch konkrete Hilfe vom Bund.
Auch für die Versicherungen wird der Winter teuer. Bundesweit wurden bisher im Straßenverkehr 55.000 Haftpflichtschäden mit einer Gesamtsumme von 230 Millionen Euro gemeldet, berichtete der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft. Und Krankenhäuser hatten mit drei Mal so vielen Glatteisunfällen zu kämpfen, wie üblich. Die KKH Allianz schätzt die winterbedingten Unfallkosten auf 100 Millionen Euro für die gesetzlichen Kassen. (dpa)
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