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27.12.2013 | 15:59 | Wetterrückblick 2013 

Wetter in der Schweiz im Jahr 2013

Zürich - Die Schweizer Jahresmitteltemperatur 2013 lag nahe dem Normwert 1981-2010. Die Jahresniederschläge blieben leicht unter der Norm. Charakteristisch für das Jahr 2013 waren die bis Ende April anhaltenden winterlichen Verhältnisse und die Rekord-Sonnenarmut von Januar bis Mai.

Wetter in der Schweiz 2013
(c) proplanta
Ein extrem sonniger Sommer brachte den Ausgleich zum trüben Jahresbeginn. Bereits Mitte Oktober meldete sich der Winter zurück mit für die Jahreszeit ungewöhnlich großen Neuschneemengen in den Ostalpen. Da anschießend große Neuschneefälle ausblieben, lag zum Winterbeginn in den Bergen verbreitet eine unterdurchschnittliche Schneedecke. Das nördliche Flachland erlebte dank Nebelarmut einen ungewöhnlich sonnigen Winterbeginn.

Frühlingshafter Jahresbeginn auf der Alpensüdseite



In der ersten Januarhälfte 2013 setzte sich das seit Mitte Dezember 2012 herrschende milde Winterwetter fort. Mit Nordföhn wurde der Winter auf der Alpensüdseite gar zum Frühling. Am 5. Januar stieg die Temperatur in Lugano auf 22.3 und in Locarno-Monti 22.6 Grad.

Für Lugano war dies der dritthöchste, für Locarno-Monti der zweithöchste Januarwert seit Messbeginn. Die zweite Januarhälfte lieferte zur Jahreszeit passende kühle Temperaturen sowie hin und hin und wieder etwas Schneefall. Erneut frühlingshaft mild war schließlich der Monatswechsel mit viel Sonne und Temperaturen bis 13 Grad im Norden und bis 17 Grad im Süden.

Rückkehr des Winters im Februar



Mit der Zufuhr von mildfeuchter Luft brachte die erste Februarwoche zunächst reichlich Neuschnee in den Bergen. Begleitet wurden die Niederschläge von starken Westwinden mit Böenspitzen bis 100 km/h im Mittelland und 130 km/h in Gipfellagen. Kältere Luftmassen mit weiteren Schneefällen legten anschließend auch eine Schneedecke ins Mittelland.

Vom 10. auf den 12. Februar wuchs diese in Genf auf 21 cm an, was zur vorübergehenden Schließung des Flughafens Genève-Cointrin führte. Selbst im Tessin fiel etwas Schnee, so dass sich die ganze Schweiz am Morgen des 12. Februar im weißen Winterkleid zeigte. Ungewöhnlich viel Neuschnee gab es gegen Monatsende im Südtessin, als auf den 25. Februar in kurzer Zeit bis zu einem halben Meter zusammen kam. In der Nordschweiz wehte derweil eine eisige Bise mit Temperaturen ganztags unter dem Gefrierpunkt.

Sehr kalter Winter im Hochgebirge



Während der meteorologische Winter 2012/2013 (Dezember bis Februar) im nördlichen Flachland Temperaturen im Bereich der Norm 1981-2010, im Süden etwas über der Norm brachte, lagen die Wintertemperaturen im Hochgebirge massiv darunter. Auf dem Jungfraujoch (3580 m ü.M.) wurde mit einer Durchschnittstemperatur von minus 15.6 Grad der kälteste Winter seit über 40 Jahren registriert. Ähnlich kalt waren hier letztmals die Winter 1968/69 und 1969/70.

Anhaltend winterlich



Nach einigen milderen Tagen anfangs März, unterstützt im Norden durch kräftigen Föhn, wurde es gegen Märzmitte wieder winterlich. Aus Nordosten zufließende arktische Kaltluft löste wiederholt Schneeschauer bis ins Flachland aus, und die Minimum-Temperaturen sanken in den Hochtälern auf rund minus 20 Grad, auf dem Jungfraujoch auf knapp minus 29 Grad.

Mit einer Winddrehung auf Südwest kurz nach Monatsmitte fielen im Tessin im Flachland wieder bis zu 20 cm, oberhalb 800 m regional bis zu einem halben Meter Neuschnee. Anschließend blieb die Witterung bis in die ersten Apriltage hinein spätwinterlich mit etwas Märzschnee bis in die Niederungen im Norden sowie überall für die Jahreszeit zu kühlen und ausgeprägt sonnenarmen Verhältnissen.

Nach kurzem Frühsommer wieder Wintereinbruch



Mit südwestlichen Winden gelangte Mitte April frühsommerlich warme Luft in die Schweiz und die Temperaturen stiegen bei sonnigem Wetter vielerorts über 23 Grad, lokal auch über 25 Grad und im Wallis sogar über 28 Grad. Bereits am 20. April lagen die Werte jedoch wieder verbreitet deutlich unter 10 Grad.

Ergiebige Niederschläge brachten im Norden etwas Neuschnee bis ins Flachland, in höheren Lagen 15 bis 20 cm, in den Alpen 40 bis 75 cm, lokal sogar bis 90 cm. Im Tessin gab es mit eingelagerten Gewittern Niederschlagsmengen bis 160 mm.
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