Diese Bilanz zog der Deutsche Wetterdienst (DWD) am Mittwoch nach ersten Auswertungen der Daten seiner rund 2.100 Messstationen in Deutschland.
Größtenteils kühl, erst gegen Ende sommerlich
Mit 15,0 Grad Celsius (°C) wich der Juni nur um 0,4 Grad vom langjährigen Klimawert von 15,4°C ab. Während mehr als zwei Drittel relativ kühl verliefen, sorgten schwülwarme Tage gegen Ende des Monats noch für eine Annäherung an das durchschnittliche Temperaturniveau. Ein wenig verfrüht, dafür aber recht intensiv zeigte sich in diesem Jahr die sogenannte „Schafskälte". So trat am 6. örtlich noch Frost auf: Das Quecksilber sank in Schierke im Harz in 2 m Höhe auf -1,1°C, in Quickborn am Boden sogar auf -4,4°C. Erheblich wärmer verliefen die Tage und auch Nächte im letzten Monatsdrittel. Der Spitzenwert wurde in Regensburg am 18. mit 30,8 °C gemessen.
Ergiebige Stauniederschläge am Alpennordrand
Der Juni 2009 präsentierte sich in Deutschland mit einer leicht negativen Niederschlagsbilanz. Fallen sonst durchschnittlich 85 Liter pro Quadratmeter (l/m²), so waren es diesmal rund 83 l/m². Einige herausragende Niederschlagsereignisse kennzeichneten den Monat: Am 15. gingen besonders in Rheinland-Pfalz und im Saarland starke Regenfälle nieder, wobei Kaiserslautern mit 52 l/m² an der Spitze lag. Noch deutlich größere Mengen entstanden vom 22. bis zum 25. im äußersten Süden Bayerns.
Von Norden heranziehende Niederschlagsgebiete des über der Adria liegenden Tiefs „Qinton" stauten sich am Alpennordrand und sorgten dort für intensiven Dauerregen. So fielen in Siegsdorf-Höll südöstlich vom Chiemsee insgesamt 155 l/m². Zahlreiche Bäche, Flüsse und auch Seen traten über ihre Ufer. Ausgerechnet in den vom
Hochwasser betroffenen Gebieten führten heftige Gewitter in den letzten Junitagen zu weiteren erheblichen Regenmengen. So prasselten in der Nacht zum 27. in Attenkam, östlich vom Starnberger See, 72.2 l/m² herab.
Im Norden viel Sonnenschein - im Nordstau der Gebirge wenig Der Juni 2009 erfüllte sein Sonnenscheinsoll von 198 Stunden mit etwa 189 Stunden zu 95 Prozent. Unter dem Einfluss von Hochdruck über dem Europäischen Nordmeer und Skandinavien zeigte sich die Sonne ganz im Norden Deutschlands häufiger als in den anderen Regionen. Bevorzugt waren vor allem die Inseln von Nord- und Ostsee sowie die unmittelbaren Küstenregionen. So meldete Borkum mit 287 Stunden den meisten Sonnenschein. Besonders im Nordstau der Mittelgebirge schien die Sonne dagegen recht selten. Das Schlusslicht bildete Wahlen im Nordhessischen Bergland mit nur 107 Stunden.
Temperaturen in den Bundesländern im Juni 2009
(Monatsmittelwerte und Abweichungen vom vieljährigen Mittel)
Bundesland Monatsmittel* Abweichung*
Baden-Württemberg 15,5°C + 0,4 Grad
Bayern 14,8°C - 0,1 Grad
Berlin 15,7°C - 1,4 Grad
Brandenburg 15,1°C - 1,4 Grad
Bremen 14,8°C - 0,7 Grad
Hamburg 14,5°C - 1,2 Grad
Hessen 14,8°C - 0,4 Grad
Mecklenburg-Vorpommern 14,4°C - 1,0 Grad
Niedersachsen 14,6°C - 0,8 Grad
Nordrhein-Westfalen 15,1°C - 0,3 Grad
Rheinland-Pfalz 15,3°C 0,0 Grad
Saarland 15,6°C 0,0 Grad
Sachsen 14,6°C - 1,0 Grad
Sachsen-Anhalt 14,9°C - 1,2 Grad
Schleswig-Holstein 14,2°C - 0,8 Grad
Thüringen 14,3°C - 0,6 Grad
*Alle in dieser Pressemitteilung genannten Monatswerte sind vorläufige Werte. Die notwendigen Daten der letzten zwei Tage des jeweiligen Monats basieren auf Prognosen. Bis Redaktionsschluss standen nicht alle Messungen des Stationsnetzes des DWD zur Verfügung. (DWD)