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30.03.2014 | 15:05 | Wetterrückblick März 2014 

Österreich: Wetterrückblick März 2014

Wien - Vorläufige Monats-Bilanz der ZAMG: Es war der zweitwärmste März seit Beginn der Temperatur-Messungen im Jahr 1767. Nur der März 1994 war noch etwas wärmer.

Österreichwetter März 2014
(c) proplanta
Extrem war auch die Trockenheit im Großteil Österreichs. Der Norden und Osten Österreichs erlebten von Oktober 2013 bis März 2014 die fünfttrockenste Periode dieses Zeitraums seit Messbeginn.

Nach dem zweitwärmsten Winter der Messgeschichte fällt auch der erste Monat im Frühling extrem mild aus. Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG): „Berücksichtigt man die Prognosen für die letzten Tage des Monats, dann liegt dieser März 2,8 Grad über dem vieljährigen Mittel und damit gemeinsam mit dem März 1989 auf Platz zwei der 247-jährigen Messgeschichte. Wärmer war nur der März 1994."

Markant war auch die Trockenheit im Großteil Österreichs, sagt Alexander Orlik: „Wie schon der Winter war auch dieser März im Westen, Norden und Osten sehr trocken. Die Niederschlagsmengen lagen um 50 bis knapp 90 Prozent unter dem vieljährigen Mittel. In Stockerau und in Wolkersdorf hat es im gesamten Monat nur 3 Millimeter geregnet. Überdurchschnittlich viel Niederschlag gab es nur in Osttirol, Oberkärnten und im Oberen Murtal."

Wie extrem trocken die letzten Monate in einigen Regionen Österreichs waren, zeigt die Auswertung der ZAMG für die Gebiete nördlich einer Linie Salzburg-Eisenstadt: Hier gab es seit Oktober 2013 um 44 Prozent weniger Niederschlag als im Mittel. Das ist hier der niedrigste Wert seit dem Jahr 1953 und der fünftniedrigste seit 1820.

Deutlich überdurchschnittlich war in diesem März auch die Zahl der Sonnenstunden. Sie lag österreichweit gesehen um 40 Prozent über dem vieljährigen Mittel.

Der März 2014 im Detail



Extremwerte

• Höchste Temperatur: 24,3° C in St. Andrä im Lavanttal (K,403 m) am 17.3.2014

• Tiefste Temperatur: minus 21,0° C am Brunnenkogel (T, 3.438 m) am 25.03.2014

• Tiefste Temperatur unter 1.000 m: -7,0 °C in Rauris (K, 934 m) am 26.03.2014

• Meister Niederschlag: 171 mm am Loiblpass (K, 1.097 m)

• Wenigster Niederschlag: 3 mm in Stockerau und Wolkersdorf (N, 203 m, 185 m)

• Meister Sonnenschein: 230 Stunden in Innsbruck (T, 578 m)

Temperatur



Der März 2014 steht ganz im Zeichen der Vormonate. Mit einer Temperaturabweichung von plus 2,8 °C zum Mittel 1981-2010 ist dieser März der zweitwärmste - gleichauf mit dem März 1989 - seit dem Jahr 1767. Nur der März 1994 war nochmals um 0,6 °C wärmer. Vom Tiroler Unterland bis ins Nordburgenland lagen die Lufttemperaturmittel um 2,5 bis 3,5 °C über den klimatologischen Mittelwerten.

Das Südburgenland war mit einem Plus von 3,6 bis 4 °C die relativ wärmste Region des Landes. Der relativ wärmste Ort Österreichs war Bernstein (B, 631 m) mit einer Abweichung zum Mittel von plus 4 °C. Das entspricht einem Märzmittel von 7,2 °C. Der im Mittel absolut wärmste Ort war die Wiener Innenstadt mit 10,3 °C (Abw. +3,7 °C). Neusiedl am See ist mit 9,2 °C (Abw. +3,4 °C) der wärmste nicht urbane Ort. Die höchste Temperatur wurde am 17. März mit 24,3 °C in St. Andrä im Lavanttal (K, 403 m) erreicht.

In Vorarlberg, in großen Teilen Nordtirols, im Lungau sowie im nördlichen Osttirol und Oberkärnten lagen die Lufttemperaturmittel 1,5 bis 2,5 °C über den vieljährigen Mittelwerten. Die relativ kälteste Region war in diesem März das Obere Drautal von Sillian bis zur Villacher Alpe. Hier war es um 0,4 bis 1,5 °C wärmer als das Mittel. Der relativ kälteste Ort war Sillian (T, 1081 m). Das Märzmittel der Lufttemperatur betrug hier 1,7 °C. Das entspricht einer Abweichung von 0,4 °C.

Der absolut kälteste Ort unter 1.000 m war Weißensee (K, 949 m) mit einem Mittel von 2,4 °C (Abw. 1,1 °C). Die tiefste Lufttemperatur wurde am 25. März mit minus 21,0 °C am Brunnenkogel (T, 3437 m) gemessen. Am selben Tag wurde es in Galtür (T, 1587m) mit minus 13,3 °C an einem bewohnten Ort am kältesten. Unter 1.000 m Seehöhe reichte am 26. März mit minus 7 °C in Rauris die Lufttemperatur am tiefsten.

Niederschlag



An der Niederschlagsverteilung hat sich auch im März 2014 gegenüber den Monaten Dezember bis Februar kaum etwas geändert. Im Westen, Norden und Osten waren die Niederschlagsmengen wieder deutlich unter den klimatologischen Mittelwerten. Nördlich der Linie Salzburg - Eisenstadt fiel seit Oktober 2013 um 44 Prozent weniger Niederschlag als im klimatologischen Mittel. Das ist der niedrigste Wert im selben Zeitraum seit dem Jahr 1953 und der fünftniedrigste in dieser Region seit dem Jahr 1820.

Rund um den Arlberg, in Oberösterreich, Niederösterreich, Wien und im Nordburgenland fiel um 50 bis 75 Prozent weniger Niederschlag als im Mittel. Im Weinviertel und im Seewinkel lag das Niederschlagsdefizit mit 75 bis 88 Prozent noch höher. Verglichen mit dem klimatologischen Mittel war Langenlebarn (N, 175 m) mit nur 12 Prozent vom vieljährigen Mittel der relativ trockenste Ort des Landes. Das entspricht einer Niederschlagsmenge von 6 mm. geringste Niederschlagsmenge fiel in diesem März mit nur 3 mm in Stockerau und Wolkersdorf (N, 203 m, 185 m).

In Osttirol Oberkärnten und im oberen Murtal waren die Niederschlagsmengen ausgeglichen bzw. leicht überdurchschnittlich. Obervellach (K, 809 m) ist mit einem Plus von 83 Prozent der relativ niederschlagsreichste Ort des Landes. Das entspricht einer Niederschlagsmenge von 76 mm. Am Loiblpass (K, 1.097) fiel mit 173 mm (Abw. +23 %) die höchste Menge im März 2014.

Schnee



Niederschlag in Form von Schnee spielte in den ersten beiden Monatsdritteln, vor allem in tiefen Lagen, eine untergeordnete Rolle. Um den 22. bis 24. März sorgten Niederschläge in Verbindung mit einem Kaltlufteinbruch in Vorarlberg, Nordtirol, Salzburg, Osttirol und Oberkärnten ab etwa 700 m Seehöhe für eine teils beachtliche Schneedecke. Die Neuschneehöhen erreichten in diesem Zeitraum etwa 5 bis 30 cm, im Außerfern und am Arlberg 30 bis 70 cm.

Sonne



Dieser März verlief in allen Landesteilen überdurchschnittlich sonnig. Um insgesamt 40 Prozent schien die Sonne gegenüber dem klimatologischen Mittel länger. In Osttirol und Kärnten betrug der Überschuss an Sonne 10 bis 40 Prozent. In den restlichen Regionen schien die Sonne um 40 bis 60 Prozent länger als das vieljährige Mittel. Im Mühl-, Wald- und Mostviertel errichten die Überschüsse 70 bis 80 Prozent. Am längsten wird die Sonne im März 2014 aller Vorrausicht nach mit insgesamt 230 Stunden in Innsbruck scheinen. Das entspricht einem Plus von 40 Prozent.
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