Das für diesen Monat eigentlich sprichwörtlich unbeständige Aprilwetter scheint immer seltener zu werden. Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2.000 Messstationen.
Zweitwärmster April seit Aufzeichnungsbeginn im Jahre 1881
Noch gar nicht lange ist es her, da hatten der April der Jahres 2007 mit 11,5 Grad Celsius (°C) und danach der April 2009 mit 11,8°C neue eindrucksvolle Monatsrekorde aufgestellt. In diesem Jahr lag die bundesweite Durchschnittstemperatur des Monats mit knapp 11,8°C erneut ganz weit vorne. Das sind immerhin 4,4 Grad über dem vieljährigen Klimawert von 7,4°C. An Rhein und Neckar wurden bis zu sieben Sommertage mit einem Tagesmaximum über 25°C registriert. Den höchsten Messwert des Monats meldete am 21. Bendorf bei Koblenz mit 28,5°C. Bundesweit wärmster Tag war der 23., der Karsamstag. An diesem Tag lag Kahl am Main im westlichen Unterfranken mit 28,2°C ganz vorne. An den Osterfeiertagen war es in Deutschland wärmer als in den meisten Mittelmeerregionen. Auch die Vegetation in Deutschland machte einen Sprung. So begann die Apfelblüte gegenüber dem Soll etwa elf Tage früher.
Dritter sehr trockener April in Folge
Der April 2011 brachte bundesweit rund 22 Liter Niederschlag pro Quadratmeter (l/m²), das sind nur 38 Prozent des Solls von 58 l/m². Der Monat zählt damit zu den zehn trockensten Aprilmonaten seit 1881, dem Beginn regelmäßiger Aufzeichnungen. In den Jahren 2010 und 2009 war es ähnlich trocken, im April 2007 fiel gebietsweise gar kein Regen. Extrem trocken war es diesmal in ganz Schleswig-Holstein, in Dörnick am Plöner See wurden insgesamt nur 4,4 l/m² gemessen. Den meisten Niederschlag erhielt im Erzgebirge Zinnwald-Georgenfeld mit 68 l/m². Die seit Februar anhaltende Trockenheit führte zu hohen Konzentrationen von Blütenstaub, vor allem von Birkenpollen. Allergiker hatten fast den ganzen Monat über zu leiden. Die Waldbrandgefahrenkarten des
DWD zeigten im April durchweg hohe bis sehr hohe Warnstufen. Tatsächlich kam es in vielen Bundesländern zu Wald- und Graslandbränden.
Ein weiterer ungewöhnlich sonnenscheinreicher AprilDer April 2011 gehört zusammen mit den Jahren 2007, 2009 und 2010 zu den fünf sonnenscheinreichsten Aprilmonaten seit 1951. Mit 242 Stunden übertraf er sein Soll von 152 Stunden um 59 Prozent. „Peggy“, „Quirina“, „Ruth“, „Stephanie“ und „Tijen“ setzten die im März begonnene Serie der Hochdruckgebiete mit viel Sonnenschein über Mitteleuropa fort. Sonnigste Station war Rheinau-Memprechtshofen am Oberrhein südwestlich von Baden-Baden mit 291 Stunden.