Der Frühling 2014 zählt zu den wärmsten der Messgeschichte. Daran ändert auch der relativ kühle Mai nichts mehr, sagt Alexander Orlik von der Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG): „Der Frühling 2014 liegt um 1,5 °C über dem Mittel. Das ist der siebentwärmste Frühling seit Beginn der Messungen im Jahr 1767. Ähnlich warm war der Frühling auch in den Jahren 2009, 2011 und 2012."
Heißester Ort dieses Frühlings war Salzburg-Freisaal mit 33,0 °C am 22. Mai. Die tiefste Temperatur wurde an der höchst gelegenen Wetterstation der ZAMG gemessen, am Brunnenkogel in Tirol auf 3438 Meter Seehöhe. Hier hatte es am 25. März minus 21,0 °C. Am selben Tag wurde in Galtür (T, 1587 m) mit minus 13,3 °C die tiefste Temperatur an einem bewohnten Ort gemessen.
Regenrekord in Wien
Beim Niederschlag lag der Frühling österreichweit gesehen in etwa im Bereich der normalen statistischen Schwankungen, mit einem Plus von 20 Prozent. Dieser Wert setzt sich aus einem trockenen März (minus 41 Prozent), einem ausgeglichenen April und einem nassen Mai (plus 70 Prozent) zusammen.
Besonders der Mai brachte einige markante Niederschlagsereignisse, sagt Klimatologe Alexander Orlik von der ZAMG: „Sehr große Regenmengen gab es von 15. bis zum 18. Mai vom Salzkammergut bis ins südliche Niederösterreich. Hier regnete es verbreitet 100 bis 200 mm Niederschlag, vereinzelt sogar um die 300 mm. Muren, Überflutungen und Hochwasser waren die Folge. Sehr ungewöhnlich war aber auch das heftige Gewitter am 24. Mai im Westen von Wien, mit Hagelschlag und Überflutungen. An der Wetterstation Hohe Warte wurden innerhalb von nur 30 Minuten 57,6 Millimeter Regen gemessen. Das ist der höchste Werte seit Einführung der automatischen 10-Minuten-Messungen im Jahr 1992."
März für relativ sonnige Frühlingsbilanz verantwortlich
Der sonnigste Ort des Frühlings 2014 war Eisenstadt, mit 690 Sonnenstunden. Österreichweit gesehen waren die Sonnenstunden größtenteils im Bereich des vieljährigen Mittels oder bis zu 15 Prozent darüber. Vereinzelt war es etwas mehr, wie auf der Kanzelhöhe in Kärnten. Hier registrierte die ZAMG um 30 Prozent (630 Stunden) mehr Sonne als im Mittel.Für das Sonnenschein-Plus im Frühling 2014 war in vielen Regionen vor allem der ungewöhnlich sonnige März verantwortlich (plus 40 Prozent). Der April brachte durchschnittlich viel Sonne und der Mai war etwas trüber als im vieljährigen Mittel.