Das meldet der Deutsche Wetterdienst (DWD) nach ersten Auswertungen der Ergebnisse seiner rund 2.000 Messstationen.
Das Jahr begann bei ausgeprägter Westströmung sehr mild. In der ersten Februarhälfte lenkte ein starkes russisches Hoch extrem kalte Luft nach Mitteleuropa, so dass dort sogar zahlreiche Seen und Flüsse zufroren. Danach herrschte ab Mitte Februar wieder wärmeres und recht trockenes Wetter, wobei der März äußerst sonnenscheinreich verlief.
Der April blieb zunächst relativ kühl, das Monatsende brachte jedoch einen ungewöhnlichen Warmluftvorstoß mit neuen Spitzenwerten für diese Jahreszeit. Das rasche Auf und Ab der Temperaturen hielt auch im Mai weiter an.
Der Sommer zeigte sich anfangs verbreitet nass, später dann extrem gewittrig und sehr heiß, bei Temperaturen von fast 40 Grad. Der Herbst brachte teilweise noch sommerliches Wetter mit Wärmerekorden im Oktober, gefolgt von einem markant-frühen Wintereinbruch.
Der Dezember präsentierte sich in seiner ersten Hälfte in ganz Deutschland winterlich; anschließend beschränkten sich Kälte und Schnee nur noch auf den Nordosten. Zu Weihnachten setzte sich überall Tauwetter mit frühlingshafter Wärme bis in höchste Gebirgsregionen durch.
Eisige Kälte Anfang Februar, große Hitze im AugustDie Jahresdurchschnittstemperatur lag mit 9,1 Grad Celsius (°C) um 0,9 Grad über dem vieljährigen Mittel der international gültigen Referenzperiode 1961-1990. Gegenüber der Vergleichsperiode 1981-2010 betrug die Abweichung +0,2 Grad. Die Monate Januar, März, Mai und August waren diesmal deutlich zu warm, der Februar fiel dagegen um 3 Grad zu kalt aus.
Die kälteste Nacht meldete Oberstdorf am 6. Februar mit -29,4°C. An zahlreichen Stationen traten von April bis September, also in sechs Monaten hintereinander, Temperaturen von über 30°C auf. Am 20. August, dem heißesten Tag des Jahres, registrierte der
DWD in Dresden-Hosterwitz 39,8°C und in Dresden- Strehlen 39,6°C.
Bundesweites Niederschlagssoll fast erreichtMit durchschnittlich ca. 768 Liter pro Quadratmeter (l/m²) fehlten dem Jahr 2012 nur drei Prozent zum Niederschlagssoll von 789 l/m². Wie bereits in allen Jahren seit 2008 hatte die
Zugspitze mit 2.153 l/m² die meisten Niederschläge. Unterhalb von 920 m lag Oberstdorf mit 1.676 l/m² vorne.
Trockenster Ort war diesmal Trollenhagen, nördlich von Neubrandenburg, dort kamen insgesamt nur 413 l/m² zusammen. Die höchste Schneedecke konnte man wie immer auf der Zugspitze messen: Am 25. Januar türmten sich dort 500 cm auf. Im Flachland meldete Reit im Winkl am 16. Februar immerhin 120 cm.
Sonnenscheinstunden leicht im PlusDas Jahr erreichte mit durchschnittlich etwa 1.651 Stunden ca. 108 Prozent des Sonnenscheinsolls von 1.528 Stunden. Die Zugspitze verzeichnete mit 2.066 Stunden den meisten Sonnenschein, gefolgt von Balingen-Bronnhaupten, auf der Schwäbischen Alb, mit 1.993 Stunden. Der Kahle Asten im Sauerland bildete mit 1.344 Stunden das Schlusslicht.