Damit war der Agrarsektor zuletzt für 8,8 % aller Freisetzungen von Treibhausgasen der Alpenrepublik in Höhe von insgesamt 84,6 Mio. t CO2-Äquivalent verantwortlich. Das geht aus dem „Klimaschutzbericht 2012“ hervor, der jetzt vom österreichischen
Umweltbundesamt vorgelegt wurde.
Die Treibhausgasemissionen der Landwirtschaft sind dem Bericht zufolge von 1990 bis 2010 in der Summe um 1,1 Mio. t beziehungsweise 12,9 % gesunken. Dies wird im Wesentlichen auf die im Vergleich zu 1990 deutliche Verringerung des Viehbestandes - vor allem der Rinder - und eine Reduzierung des Mineraldüngereinsatzes zurückgeführt.
Die Emissionen im Agrarbereich konnten allein von 2009 auf 2010 noch einmal gegenüber dem Vorjahr um 2,3 % verringert werden. Dieses Jahr war damit allerdings eine Ausnahme, denn laut Darstellung des Umweltbundesamtes ist für den Zeitraum 2005 bis 2010 der zuvor seit dem EU-Beitritt 1995 deutlich abnehmende Emissionstrend in der Landwirtschaft kaum mehr festzustellen, obwohl die Maßnahmen der Klimastrategie weiter umgesetzt worden seien.
Als Erklärung verweist der Bericht auf die tierische Erzeugung, die für den überwiegenden Teil der Freisetzungen im Agrarsektor verantwortlich sei. In den letzten Jahren habe der Umfang der Tierproduktion einen stabilen Verlauf gezeigt, nachdem der Viehbestand in den neunziger Jahren deutlich zurückgegangen sei.
Ob es in den beiden vergangenen Jahren besser aussah, ist fraglich, denn die rückläufige Emissionsentwicklung in 2010 wurde laut Umweltbundesamt zuletzt durch wieder ansteigende Viehzahlen gebremst. Auf Seiten der pflanzlichen Produktion wurde 2010 im Bereich der
Stickstoffdüngung ein Rückgang der Emissionen verzeichnet, und das trotz einer erhöhten Nachfrage und einer Erholung der
Erzeugerpreise nach dem Krisenjahr 2009. (AgE)