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01.06.2012 | 05:24 | Wetterrückblick Mai 2012 

Österreich: Wetterrückblick Mai 2012

Wien - Betrachtet man das Wetter in Österreich über den gesamten Mai, war die Temperatur unspektakulär, die Mitteltemperatur lag um 1,2 ° C über dem Mittel der Klimaperiode 1971-2000. Dies teilte die Zentralanstalt für Meteorologie und Geodynamik (ZAMG) in einer ersten Mai-Bilanz mit.

Österreichwetter
(c) proplanta
Herausragend war aber der extreme Frost einige Tage nach den Eisheiligen. Um den 17./18. Mai wurden an vielen Wetterstationen der ZAMG die tiefsten jemals in der zweiten Maihälfte registrierten Temperaturen gemessen. In Niederösterreich, Burgenland und Steiermark entstanden große Schäden an den Kulturpflanzen. Kältepol war bei den bewohnten Orten Galtür (T) mit minus 9,5 ° C (17. Mai). Wenige Tage davor wurde, ebenfalls in Tirol, die höchste Temperatur in diesem Mai gemessen: 32,3° C in Innsbruck.

Der Großteil Österreichs war in diesem Mai zu trocken. Am extremsten war es einmal mehr in Poysdorf (NÖ) und Laa/Thaya (NÖ) mit bisher nur 9 mm Regen im gesamten Mai 2012. Doppelt so viel Niederschlag wie im vieljährigen Mittel gab es im Süden Österreichs, von Osttirol über Kärnten bis zum Süden der Steiermark und des Burgenlandes. Wobei in der südlichen Steiermark am 22. Mai an nur einem Tag zum Teil die Hälfte des gesamten Mai-Regens fiel.

Die Sonne zeigte sich im Mai 2012 in ganz Österreich um etwa 10 Prozent länger als im Mittel. Absolut sonnigster Ort war Zwerndorf (NÖ) mit 300 Sonnenstunden.


Der Mai 2012 im Detail

Temperatur
Drei Tage nach der „Kalten Sophie“ verursachte für den Mai extremer Bodenfrost in großen Teilen von Niederösterreich, Burgenland und Steiermark für große Schäden an den Kulturpflanzen. An der ZAMG-Wetterstation Gänserndorf (NÖ) sank die Bodentemperatur (gemessen 5 cm über dem Erdboden) am 18. Mai auf minus 5,4 °C. In Mariabrunn (W) fiel die Bodentemperatur sogar auf minus 7° C. Tiefer war die Bodentemperatur mit minus 8,8° C nur noch in St. Michael/Lungau (S).

Zusammengefasst lag das Österreichmittel der Lufttemperatur (gemessen 2 Meter über dem Boden) im Mai um 1,2° C über dem Mittel der Klimaperiode 1971-2000, und somit im Bereich der letzten Jahre. Verglichen mit dem klimatologischen Temperaturmittel waren die Regionen vom Innviertel bis zum Weinviertel die wärmsten des Landes. Hier lag die Temperatur durchschnittlich um 2° C über dem vieljährigen Mittel. Am relativ wärmsten war es mit einer Abweichung von 2,6° C in Schöngrabern bei Hollabrunn (NÖ). Südlich und westlich davon lag das Maimittel etwa 1° C über dem Normalwert. Lediglich 0,1° C wärmer als das Langzeitmittel war es im Mai in Nauders (T).

Die absolut tiefste Lufttemperatur in diesem Mai an einem bewohnten Ort wurde am 17. Mai mit minus 9,5° C in Galtür (T) gemessen. Die absolut höchste Temperatur wurde am 11. Mai mit 32,3° C in Innsbruck erreicht.

Niederschlag
Mit Ausnahme von Oktober 2011 und teilweise Jänner 2012 waren die Monatsniederschlagssummen im Weinviertel seit August 2011 teilweise deutlich geringer als die jeweiligen Normalwerte. Insgesamt fehlt zum Beispiel in Poysdorf (NÖ) seit August des Vorjahres 196 mm Niederschlag. Das entspricht einem Defizit zum Mittel 1971-2000 von 50 Prozent. Im Mai erreichte die Niederschlagsmenge im nördlichen Weinviertel wieder nur 15 bis 35 Prozent des vieljährigen Mittels. Poysdorf und Laa/Thaya (NÖ) sind mit nur 9 mm Regen im Mai 2012 die niederschlagsärmsten Orte des Landes.

Unterdurchschnittlich wenig Niederschlag registrierte die ZAMG im Mai auch in Vorarlberg, Tirol und im Inn-, Most- und Waldviertel und in Teilen Oberkärntens. Das Defizit zum Mittel 1971-2000 lag in diesen Regionen zwischen 25 und 50 Prozent.

Südlich des Alpenhauptkammes, von Klagenfurt bis in Südburgenland, fiel dagegen, wie zum Beispiel in Preitenegg (K), bis zu doppelt so viel Niederschlag wie im vieljährige Mittel. Am meisten Niederschlag summierte sich in diesem Monat mit insgesamt 210 mm am Loiblpass. Das entspricht einem Plus von 15 Prozent.

Schnee
Durch den Kaltluftvorstoß Mitte Mai schneit es bis in viele Täler. Selbst in einigen Tälern wurde von der ZAMG Schneefall registriert, wie in in Gosau (OÖ), Radstadt und Annaberg im Tennengebirge (S). Auf vielen Bergen bildete sich eine durchgehende Neuschneedecke. So lagen am Hahnenkamm (T) am 16. Mai zwölf Zentimeter Neuschnee, am Feuerkogel am 17. Mai 15 Zentimeter Neuschnee.

Sonne
Die Sonne zeigte sich im Mai 2012 in ganz Österreich um etwa 10 Prozent länger als im Mittel. Mit 240 Sonnenstunden wurde die größte positive Abweichung zum Mittel in Zwettl (NÖ) mit 30 Prozent. Am absolut längsten - insgesamt 300 Stunden - schien die Sonne im Mai in Zwerndorf (NÖ).
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