(c) proplanta In den Gipfelregionen der Alpen, im Wallis, in der Südschweiz und in Teilen Graubündens gehörte der Sommer 2012 mit einer positiven Temperaturabweichung von 2 bis 3 Grad zu den wärmsten seit Messbeginn. Die Niederschläge waren uneinheitlich, im Mittel- und Südtessin aber unterdurchschnittlich. Die Besonnung war größer als im Sommerdurchschnitt von 1961-90.
Ein Spitzensommer vor allem im Tessin
Im Wallis, in Graubünden und im Tessin wie auch auf den Gipfelstationen der Alpen wurden meist um 2 bis 3 Grad wärmere Temperaturen gemessen als im 30jährigen Durchschnitt von 1961-90, der als Normperiode gilt. Damit war der Sommer 2012 in diesen Regionen der zweit- oder drittwärmste in den Datenreihen mit Beginn im Jahr 1864.
Der Rekordsommer 2003 übertraf allerdings die mittleren Temperaturen des jetzigen Sommers um 2 Grad und mehr. Auf der Alpennordseite figuriert der Sommer 2012 auch unter den 5 bis 10 wärmsten seit Beginn der Datenreihen vor 148 Jahren. Der große Wärmeüberschuss wurde von den Monaten Juni und August produziert, während der Juli nur wenig vom Normwert abwich.
Uneinheitliche Regenbilanz
Glücklicherweise blieben im Sommer 2012 außergewöhnliche Niederschlagsereignisse mehr oder weniger aus. Häufig zügige Höhenwinde verhinderten weitgehend das Auftreten stationärer Starkregengebiete und heftiger, ortsfest verharrender Gewitter. Sommertypisch waren die lokal großen Unterschiede der Regenfälle.
Im insgesamt nassen Juni gab es vor allem in Graubünden und im Norden beträchtliche Regenüberschüsse, derweil das Wallis und die Südschweiz überwiegend Regendefizite beklagten. Der Juli war am Alpennordhang besonders regenarm. Große Regensummen fielen in der Region Baselland und im Goms. Die Region am Lago Maggiore erhielt erneut wenig Regen. Im August wiederum gab es im Sottoceneri sehr geringe Regenmengen.
Insgesamt brachte der Sommer 2012 mehrheitlich Regensummen um den Normwert. An vielen Stationen wurden Werte zwischen 85 und 115 Prozent der Norm gemessen, wobei die kleinen Regendefizite sich auf das Unterwallis, den Alpennordhang westlich der Reuss und das Mittelland zwischen Aare und Reuss konzentrierten. Bedeutender waren die Defizite nur in der Südschweiz.
Deutlichere Regenüberschüsse brachte der Sommer hingegen entlang dem Juranordfuß bis Schaffhausen, in der Region um Zürich, in vielen Gebieten Graubündens und im Nordtessin. Piotta erhielt mehr als 150 Prozent der normalen Sommerregen.
Sonniger als im langjährigen Durchschnitt
Verbreitet war die Sonnenscheindauer im Sommer 2012 geringfügig größer als im Mittel von 1961-90. Schon der Juni brachte eher ein kleines Sonnenplus. Defizite dominierten dann aber im Juli, so dass sich nach zwei Sommermonaten eine durchzogene Sonnenscheinbilanz ergab.
Das hochsommerliche Augustwetter ermöglichte dann aber eine positive Sonnenscheinbilanz im Sommer 2012. Einzig im Raum Zermatt, in den Zentralalpen, in Graubünden und am Alpensüdhang kam die Sonnenscheindauer teils nicht über das langjährige Sommermittel hinaus. (MeteoSchweiz)
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