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03.03.2013 | 10:23 | Wetterrückblick Winter 2013 

Wetter in der Schweiz im Winter 2013

Zürich - Der Winter 2012/2013 brachte an den Stationen der MeteoSchweiz in den mittleren und höheren Lagen der Alpennordseite und Alpen 1 bis 2.5 Grad unternormale Temperaturen im Vergleich zur Normwertperiode 1981-2010.

Schweiz Wetterrückblick Winter 2013
(c) proplanta
Auf der Alpennordseite fielen überdurchschnittliche Niederschlagssummen, auf der Alpensüdseite war der Winter 2012/2013 sehr niederschlagsarm. Vor allem im Norden war der Winter auch sonnenarm.


Kalt in den höheren Lagen

Der Winter 2012/2013 war vorherrschend tiefdruckbestimmt, so dass die sonnigen Wintersporttage mit milden Temperaturen in den Bergen vergleichsweise rar blieben. Entsprechend resultierte für Höhenlagen oberhalb etwa 1.000 Meter auf der Alpennordseite ein Temperaturdefizit von 1 bis 2.5 Grad im Vergleich zur Normperiode 1981-2010, wobei die größten Defizite in den höchsten Berglagen resultierten. In den Gipfelregionen am Alpensüdhang war das Wärmedefizit etwas geringer.

Die absolut tiefste Temperatur wurde einmal mehr im „Schweizerischen Sibirien“ gemessen: Am 10. Februar sank das Thermometer in La Brévine bis auf minus 31.4 Grad. Mildes Wetter trat ab Mitte Dezember und in der ersten Januarwoche auf, danach auch wieder über den Monatswechsel zum Februar. Hierbei sorgten westliche Winde vor allem in den Niederungen der Alpennordseite für übernormale Temperaturen. Herausragend war der frühlingshafte Weihnachtstag mit über 16 Grad in Basel und Delémont und bis 18.1 Grad in Vaduz.

Übertroffen wurden diese Werte vom 4. bis 7. Januar in den Niederungen im Tessin. Dank Nordföhn kletterten die Temperaturen an der Station Locarno-Monti am 5. Januar bis auf 22.6 Grad, und in Lugano wurden 22.3 Grad registriert. Westwinde im Norden und Nordföhn im Süden vermochten die vielen, kalten Tage des Winters 2012/2013 in den tiefen Lagen weitgehend zu kompensieren. Im Norden verblieb tendenziell ein minimales Defizit, außer im Rheintal und im Rhonetal, wo auch noch der Südföhn kurzfristig für mildes Wetter sorgte. In den tiefsten Lagen im Tessin reichte es tendenziell für einen minimalen Wärmeüberschuss im Vergleich zur Normperiode 1981-2010.


Großes Niederschlagsdefizit im Süden, leichtes Plus im Norden

Im Winter 2012/2013 herrschten nordwestliche bis östliche Winde stark vor. Ausgeprägte, intensive Staulagen traten beidseits der Alpen keine auf. Für sehr starke Niederschlagsereignisse fehlten auch zumeist die hierfür vorauszusetzenden milden Luftmassen. Nur im Dezember traten vorübergehend auch west-südwestliche Winde auf, welche dem Wallis mehrmals reichlich Niederschlag brachten.

Weil Hochdruckwetterlagen rar blieben, war der Winter auf der Alpennordseite durch viele Störungsdurchgänge mit häufig nur geringen Niederschlägen geprägt. Aus der Summe der vielen Ereignisse resultierte dann aber auf der ganzen Alpennordseite und im Wallis doch ein Niederschlagsüberschuss. Es wurden hier meist 110 bis 140 Prozent der Norm 1981-2010 gemessen.

Im nördlichen und mittleren Graubünden wurden etwa normale Werte gemessen. Weiter südlich begann sich bei der vorherrschend nordwestlichen bis östlichen Windrichtung der Schutz durch die vorgelagerten Berge auszuwirken, so dass es im Engadin verbreitet ein Niederschlagsdefizit gab. Sehr trocken war der Winter 2012/2013 am Alpensüdhang. Das nördliche Tessin und das Misox erhielten meist weniger als die Hälfte der normalen Winterniederschlagssummen im Vergleich zur Normperiode 1981-2010.


Wenig Sonne im Norden

Dem häufigen Tiefdruckwetter entsprechend zeigte sich die Sonne vorab im Norden nur wenig. Auch die verhältnismäßig häufigen östlichen Winde mit ihren hochnebelartigen Wolkenfeldern sorgten dafür, dass insbesondere am Juranordfuß, im Jura selbst und entlang den Voralpen ein großes Sonnenscheindefizit entstand.

Im Vergleich zum Normwert 1981-2010 erhielten diese Gebiete nur 55 bis 65 Prozent der normalen Winterbesonnung. Auch am Jurasüdfuß östlich von Biel, am Alpennordhang, in den Walliser Bergen und in Nordund Mittelbünden wurden weniger als 80 Prozent der normalen Besonnung erreicht. Ein nur geringes Defizit resultierte hingegen für das Broyegebiet, den Genfersee und die Alpensüdseite. Die Station Comprovasco im Bleniotal maß sogar etwas mehr Sonne als im Durchschnitt der Winter 1981-2010. (MeteoSchweiz)

Zur aktuellen Profi-Wetterprognose für die Schweiz
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