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26.10.2012 | 18:34 | Wintereinbruch 

Der Winter steht vor der Tür

Offenbach - Arktische Luft lässt in Deutschland schlagartig den Winter einziehen.

Wintereinbruch
(c) proplanta
Hatten am vergangenen Wochenende noch sommerliche Verhältnisse und Temperaturen von über 20 Grad geherrscht, trafen am Freitag aus Norden die ersten Schneewolken ein.

Auf dem Brocken im Harz, den Höhenlagen von Erzgebirge, Rhön und Taunus bildete sich am Mittag eine dünne Schneedecke. Auch hoch im Norden Deutschlands erlebten die Menschen einen Vorgeschmack auf den Winter. Fast flächendeckend habe es in Schleswig-Holstein in der Nacht zum Freitag Frost gegeben, sagte ein Sprecher des Deutschen Wetterdienstes. In Hamburg standen Mitarbeiter der Stadtreinigung erstmals in diesem Herbst mit Streufahrzeugen in Rufbereitschaft.

Am Samstag werde die Kaltluft in den Alpen erwartet, sagte Meteorologe Christian Herold vom Deutschen Wetterdienst (DWD) in Offenbach. Dort soll es bis Sonntagfrüh bis zu 20 Zentimeter Neuschnee geben. Weil viele Bäume noch ihr Laub hätten und der Schnee nass sei, könne es zu Schneebruch kommen. Ein rasanter Temperatursturz um 20 Grad innerhalb von fünf Tagen könne im Oktober vorkommen, sei in dieser Intensität aber selten, sagte Herold. «Der Oktober ist der Monat der Wetterumstellung, da sind die Luftmassengegensätze stark.»

In Moskau war am Freitag bereits der erste Kältetote zu beklagen. Die Ärzte hätten den Mann nicht mehr retten können, meldete die Agentur Interfax. Im EU-Land Lettland starb die Insassin eines Reisebusses bei einem Verkehrsunfall, als das Fahrzeug von der spiegelglatten Straße abkam und sich überschlug. Auch in den beiden Nachbarstaaten Estland und Litauen kamen zahlreiche Autofahrer durch Schnee und Glätte ins Rutschen. Auf dem Flughafen von Riga - einem regionalen Drehkreuz - mussten zahlreiche Flüge verschoben werden.

Schuld an dem Wintereinbruch sind zwei Tiefs - «Ursula» und Veronika» -, die sich von Osteuropa bis Skandinavien erstrecken. Ein Hoch liegt über Grönland. Zwischen diesen Druckgebilden fließt polare Luft direkt nach Deutschland. Im Süden pumpt Tief «Rafael» noch subtropische Luft nach Norden. Über Deutschland trafen kalte und warme Luftmassen am Freitag zusammen. Letztlich behält aber die Kaltluft die Oberhand und drängt die warme nach Süden ab.

Sehr lange wird der frühe Winter mit einstelligen Tagestemperaturen und Frost in der Nacht nicht dauern. Bis Mitte der Woche werde der Frost sich aber in den mittleren und höheren Lagen Süddeutschlands halten. Erst in der zweiten Hälfte der Woche deute sich eine deutliche Milderung an, sagte Herold. (dpa)
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