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12.05.2009 | 08:40 | Verbraucherschutz  

"Mündiger Verbraucher" als Leitbild für Verbraucherschutzpolitik

Schwerin - Den "gut informierten, selbstbewusst agierenden, sprich mündigen Verbraucher" charakterisierte der Minister für Landwirtschaft, Umwelt und Verbraucherschutz Dr. Till Backhaus am Montag in Berlin auf einem Parlamentarischen Abend als Leitbild für Verbraucherschutzpolitik in Mecklenburg-Vorpommern.

Verbraucherschutzpolitik
(c) proplanta
Dabei kennzeichnete er auch das Spannungsfeld zwischen Informationsfreiheit auf der einen  und Datenschutz auf der anderen Seite. Als wesentliche Voraussetzung für eine effektive und wirksame Verbraucherschutzpolitik nannte er die Konzentration der Zuständigkeit in einem Ministerium im Zuge der Regierungsbildung 2006. Zudem wurde in Mecklenburg-Vorpommern eine Neue Verbraucherzentrale (NVZ) aufgebaut und mit einem Budget von rund 1 Million Euro auf eine solide finanzielle Basis gestellt. Inzwischen verfügt die Neue Verbraucherzentrale in Mecklenburg und Vorpommern wieder über sechs voll funktionstüchtige Büros in den größeren Städten und bemüht sich mit gezielten Angeboten  auch in der Fläche präsent zu sein. Den Erfolg spiegeln die Zahlen des Jahres 2008 wieder.

So wurden

- 28.500 Beratungenvor Ort oder in den sechs Beratungsstellen durchgeführt,
- 23.000 telefonische Auskünfte erteilt,
- 40.000 Besucherauf Veranstaltungen von oder unter Beteiligung der NVZ erreicht,
- rund 300.000 Zugriffe auf der Web-Seite der NVZ registriert.

"Das neueste Modell und eine ganz eigene Kreation von Mecklenburg-Vorpommern sind die Verbraucher-Scouts. Unsere Pfadfinder, so das korrekte deutsche Wort, sind überwiegend bereits haupt- oder ehrenamtlich aktive Bürger. Viele sind im Bereich der Seniorenbetreuung aktiv. Die Senioren sind eine Hauptzielgruppe der Verbraucher-Scouts, denn es sind vor allem ältere Menschen im ländlichen Raum, die sich allein im immer komplizierter werden normalen Geschäftsalltag nicht mehr zurechtfinden und so oft zu Opfern werden. Ich bin sehr froh, dass wir mit diesem Modell etwas ganz Neues vorstellen können, das sicherlich auch für andere Flächenländer interessant ist", betonte Backhaus.

Ein etabliertes Standbein der Verbraucherzentrale seien Aktivitäten rund um das Thema Energieeffizienz. "Gänzlich neu und auch bundesweit einmalig ist jedoch die Verbindung dieser Aktivitäten mit dem Landesumweltwettbewerb Mecklenburg-Vorpommern. Den anstehenden Wettbewerb 2009/2010 starten wir im Juli gemeinsam mit der Neuen Verbraucherzentrale und dem Landesjugendring unter dem Motto:


"Weitblicke: Gutes Klima für Zukunft in Mecklenburg-Vorpommern", erklärte der Minister.

Im Rahmen dieses Wettbewerbes soll die effiziente Energieverwendung in Elektrogeräten, Heizungsanlagen und Pkw mit Umweltschutz und Klimafreundlichkeit verbinden werden. Die besten Wettbewerbsprojekte werden in einer Broschüre zusammengefasst, die man durchaus als eine Art Handbuch des angewandten Klimaschutzes auffassen kann.

"Neben den Senioren und bestimmten sozialen Gruppen wollen wir vor allem Kindern und Jugendlichen, mehr Aufmerksamkeit schenken. Sie zu nachhaltigem, verantwortungsbewusstem Handeln zu erziehen, beschränkt sich keineswegs nur auf Umweltfragen. Daher wollen wir ab 2010 – den finanziellen Rückhalt des Landtags vorausgesetzt – im Rahmen eines Projektes die Finanzkompetenz von Kindern, Jugendlichen und jungen Erwachsenen aktiv und vor allem präventiv deutlich verbessern.

Dabei will man die Jugendlichen bei ihrem Schritt von der Schule oder Berufsschule sowie aus dem Elternhaus hinein ins Berufsleben bzw. zur eigenen Wohnung oder Familie unterstützen. Als bereits bewährte Projekte nannte der Minister die gemeinsame Initiative mit der Deutschen Gesellschaft für Ernährung  und der Neuen Verbraucherzentrale, zur Errichtung einer "Vernetzungsstelle Schulverpflegung". (PD)
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