Nach Feststellung des Statistischen Landesamtes sind die Preise für Kraftstoffe im Durchschnitt der ersten fünf Monate 2008 verglichen mit dem Jahresdurchschnitt 1998 um 85 Prozent angestiegen, während der Verbraucherpreisindex in den vergangenen 10 Jahren »nur« um gut 18 Prozent angestiegen ist.
Noch stärker als die Autofahrer waren die Besitzer einer Ölheizung von der Teurung betroffen. Im 10-Jahresvergleich nahmen die Heizölpreise um 220 Prozent zu. Aber auch die Preise für Gas (+75 Prozent) und Strom (+43 Prozent) sind im gleichen Zeitraum beträchtlich angestiegen.
Ökosteuer, Mehrwertsteuererhöhung und vor allem die weltweit gestiegene Nachfrage hat die Energiepreise für den Endverbraucher nach oben getrieben. Preistreibend wirken sich auch die Dollarschwäche und Spekulationen auf steigende Rohölpreise aus, ebenso wie eine feststellbare Machtkonzentration auf den Energiemärkten.
Diese Entwicklung geht voll zu Lasten der Privathaushalte. Bereits im Jahr 2005 entfielen annähernd 10 Prozent der Konsumausgaben auf Ausgaben für Kraftstoffe und Haushaltsenergie. Sollte dieser Anteil weiter deutlich zu nehmen, wird eine Vielzahl von Haushalten das
Konsumverhalten deutlich anpassen müssen. Die erhebliche Teuerung des Rohöls wirkt sich aber auch auf andere Energiearten aus. Verglichen mit dem Vorjahresdurchschnitt haben die Preise für Heizöl in den ersten Monaten des Jahres 2008 im Durchschnitt um gut 30 Prozent zugelegt.
Im Jahre 2000 betrug die Jahresteuerungsrate für Heizöl gut 50 Prozent, im Folgejahr 2001 erhöhten sich die Gaspreise um knapp 20 Prozent. Im Jahre 2005 war die Entwicklung ähnlich. Zuerst stiegen die Heizölpreise um rund 32 Prozent, im Jahr darauf zogen die Gaspreise (+18 Prozent im Jahresdurchschnitt 2006) nach. Angesichts dieser Erfahrungen sowie der Kopplung des Gaspreises an den Rohölpreis muss nach Angaben des Statistischen Landesamtes auch mit drastischen Preissteigerungen beim Gaspreis gerechnet werden. (PD)
