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17.07.2009 | 05:37 | Bioöle 

Sensor unterscheidet Bioöl von Mineralöl

Gülzow - Mit dem neuen, von der Firma ARGO-HYTOS entwickelten Messgerät kann direkt vor Ort überprüft werden, ob die im Einsatz befindliche Arbeitsmaschine mit Bioöl oder Mineralöl befüllt ist.

Sensor unterscheidet Bioöl von Mineralöl
(c) fnr
So kann schnell und sicher kontrolliert werden, inwieweit z. B. der Forstwirt oder der Bauunternehmer die für das Einsatzgebiet der Maschine geltenden Umweltvorschriften einhält.

Moderne Forst- und Baumaschinen wie Harvester oder Bagger verfügen über große hydraulische Aggregate, die oft mit mehreren hundert Litern Hydrauliköl befüllt sind. Vor allem von den dazu gehörigen Schlauchverbindungen geht die latente Gefahr von Leckagen mit nicht unerheblichem Gefährdungspotenzial für die Umwelt aus. Aus diesem Grund ist für viele Einsatzgebiete der Gebrauch von biologisch schnell abbaubaren Hydraulikölen vorgeschrieben.

Biologisch schnell abbaubare Hydrauliköle unterscheiden sich in ihrer chemischen Struktur von klassischen mineralischen Hydraulikölen. Biologisch abbaubar sind speziell modifizierte Mineralöle oder Produkte auf pflanzlicher Basis, die so genannten Bioöle.

Während bisher Testgeräte für eine schnelle und sichere Vorort-Überprüfung der eingesetzten Hydrauliköle fehlten, hat die Firma ARGO-HYTOS nun mit finanzieller Unterstützung des Bundesministeriums für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in Zusammenarbeit mit der Rheinisch-Westfälisch-Technischen Hochschule Aachen ein Gerät für einen Schnelltest zur Unterscheidung von Bioölen und Mineralölen entwickelt.

Das Gerät besitzt eine handliche Größe und kann in einem Koffer transportiert werden. Kernstück ist der Sensor, der zwei physikalische Größen misst, die Temperatur und die so genannte Dielektrizitätskonstante. Die interne Software vergleicht die gemessenen Werte mit den einprogrammierten Standardwerten von handelsüblichen mineralischen und biogenen Hydraulikölen und ordnet das gemessene Öl einer Kategorie zu.

ARGO-HYTOS hat eine Pilotserie von 10 Geräten hergestellt, die von verschiedenen Firmen im Feldeinsatz erprobt worden sind. Die Resonanz war durchweg positiv. mAls Anwender kommen in erster Linie die deutschen Forstverwaltungen, die nach den Zertifizierungsregeln FSC oder PEFC arbeiten, in Frage. Aber auch für Kommunen, die bei der Vergabe von Tiefbauaufträgen die Verwendung von Bioölen fordern, ist der Einsatz des Geräts interessant. Bedarf melden auch Werkstätten an, die bei Maschinen mineralische Öle gegen Bioöle austauschen. Mit dem Gerät kann der erfolgreiche Wechsel der Ölsorten schnell und einfach kontrolliert werden.

Auf jeden Fall wird durch die Testmöglichkeit der konsequente Einsatz von Bioölen gefördert. Bei einer entsprechenden Akzeptanz ist auch denkbar, dass die Anwendung dieser Prüfmöglichkeit in die einschlägigen Richtlinien zum Einsatz von Bioölen aufgenommen wird.
Weitere Informationen finden Sie auf www.fnr.de - Projekte & Förderung unter dem Förderkennzeichen 22007807. (fnr)
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