(c) proplanta Die Fastfood-Kette verhängte einen befristeten Abnahmestopp wegen festgestellter Hygienemängel bei Deutschlands größtem Geflügelproduzenten. Einen entsprechenden Bericht der «Süddeutschen Zeitung» bestätigte ein McDonald's-Sprecher am Samstag in München.
«Sobald Wiesenhof glaubhaft darlegen kann, dass berechtigte Beanstandungen aus der Vergangenheit künftig ausgeschlossen werden können, wird McDonald's Deutschland in Erwägung ziehen, Wiesenhof wieder als Vorlieferant zuzulassen», teilte er mit.
Auslöser waren demnach erneute Vorwürfen gegenüber Wiesenhof und eine behördlich angeordnete vorübergehende Schließung eines Wiesenhof Schlachtbetriebs in Möckern in Sachsen-Anhalt. Ende Februar hatte es bei einer Routinekontrolle Beanstandungen gegeben. Die Mängel seien bei Umbauarbeiten im Betrieb festgestellt worden. Nach wenigen Tagen durfte Wiesenhof in Möckern seinen Betrieb aber wieder aufnehmen.
McDonald's zufolge sei zwar «von keinem der in den vergangenen Monaten beanstandeten Wiesenhof Betriebe jemals Fleisch an McDonald's Deutschland geliefert worden», zugleich sei der Abnahmestopp aber vorsorglich erfolgt.
Dem Sprecher zufolge stammten etwa drei Prozent des in deutschen McDonald's-Restaurants verkauften Geflügelfleischs bislang von Wiesenhof. Lieferant dafür sei OSI Food Solutions, der Fleisch bei Betrieben - wie eben bisher auch Wiesenhof - einkaufe, um daraus für McDonald's etwa Chicken McNuggets herzustellen.
Laut «Süddeutscher Zeitung» ist die Fastfood-Kette der erste Großabnehmer, der auf die Hygieneprobleme bei Wiesenhof reagiert. Allerdings habe McDonald's bei eigenen Kontrollen bisher keine Hinweise auf Hygienemängel bei Wiesenhofprodukten gefunden. Ziel des Abnahmestopps sei es, einen Imageschaden für McDonald's durch die Vorwürfe gegen Wiesenhof zu verhindern.
Ein Wiesenhof-Sprecher wollte gegenüber der Zeitung den Abnahmestopp nicht bestätigen. Wir würden das aber sehr bedauern, sagte er demnach. (dpa)
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