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23.11.2008 | 15:34 | Rückkehr in die Gewinnzone  

Deutlich höhere Sektpreise bringen Wachenheim wieder Gewinn

Frankfurt/Main - Mit deutlich angehobenen Preisen ist dem nach eigenen Angaben weltgrößten Sekt- und Schaumweinhersteller Schloss Wachenheim AG die Rückkehr in die Gewinnzone gelungen.

Sektpreise
(c) proplanta
Der auch in Frankreich und Osteuropa tätige Konzern aus Rheinland-Pfalz (Faber, Wachenheim, Light Live) wies am Mittwoch im ersten Quartal des Geschäftsjahres 2008/2009 (30. Juni) einen Überschuss von 1,5 Millionen Euro aus. Im Vergleichsquartal wie auch im gesamten vorherigen Geschäftsjahr war das Konzernergebnis hingegen negativ.

Man habe den durchschnittlichen Erlös pro Flasche um rund 20 Prozent auf 1,32 Euro gesteigert, berichtete der stellvertretende Vorstandsvorsitzende Uwe Moll am Mittwoch in Frankfurt. Im ersten Quartal sei der Umsatz um 6,7 Prozent gestiegen während gleichzeitig deutlich weniger Flaschen verkauft wurden, nämlich 51,2 Millionen Stück nach 57,9 Millionen im Vergleichsquartal.

Die Umsatzzuwächse des ersten Quartals erzielte das Unternehmen allein in Frankreich (+13,9 Prozent) sowie in Ostmitteleuropa (+26,7 Prozent). Auf dem seit Jahren stagnierenden deutschen Markt ging der Umsatz von Juli bis September um 9,9 Prozent auf 22,1 Millionen Euro bei deutlich verbesserter Ertragslage zurück. Moll begründete das Umsatzminus mit dem Überschreiten wichtiger Preisschwellen und Sortimentsstreichungen im Handel.

Das Unternehmen nahm für sich in Anspruch, im vergangenen Jahr erstmals den Konkurrenten Henkell&Söhnlein auf Platz 3 der deutschen Hersteller verdrängt zu haben. Marktführer bleibt unangefochten Rotkäppchen-Mumm. Schloss Wachenheim füllte nach eigenen Angaben im abgelaufenen Geschäftsjahr rund 256,4 Millionen Flaschen ab, was rund 10 Prozent des Weltmarktes entspricht. Mit 3,8 Liter pro Kopf und Jahr sind die Deutschen die eifrigsten Sekt/Schaumweintrinker der Welt.

Das Unternehmen hat nach Angaben seines Chefs Nick Reh gezielt Verbindlichkeiten abgebaut und profitiere nun von den sinkenden Zinsen. Schwierigkeiten bei der Kreditbeschaffung habe es bislang nicht gegeben, berichtete der Vorstandsvorsitzende. Der Personalabbau um 60 Mitarbeiter auf 230 laufe planmäßig.

Am Markt seien bislang keine rezessiven Tendenzen zu beobachten, meinte Vertriebschef Moll. Der Handel habe sich für das Jahresendgeschäft gut eingedeckt. Schloss Wachenheim sei im unteren und mittleren Preissegment gut aufgestellt, für das es eine breite und stabile Nachfrage gebe. Weiterhin bevorzugte deutsche Sekttrinker weiße Sorten aus heimischer Produktion. Weiterhin im Aufwind seien Rosé-Sekte und alkoholfreie Angebote. (dpa)
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