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07.11.2008 | 10:34 | Milchwirtschaft  

Aktuelle Studie zur Bewertung des Milchlieferstreiks

Gießen - Im Sommer 2008 führte der Milchlieferstreik der deutschen Landwirte zu Diskussionen bei Produzenten und Verbrauchern über einen „fairen" Preis für Milchprodukte.

Aktuelle Studie zur Bewertung des Milchlieferstreiks
Ein vom Bundes-Landwirtschaftsministerium noch im Juli einberufener Milchgipfel von Politik und Verbänden erarbeitete Vorschläge zur künstlichen Verknappung des Milchangebots in Deutschland, um höhere Erzeugerpreise durchzusetzen.

Jetzt hat der Agrarausschuss des deutschen Bundesrates ein Votum gegen eine einseitige deutsche Angebotsverknappung abgegeben. Der Agrarausschuss empfiehlt dem Bundes-rat, auf seiner Sitzung am 7. November gegen die Maßnahmen des Milchgipfels zur Ver-knappung zu stimmen sowie gleichzeitig die Liefermöglichkeit (Milchquote) der deutschen Milcherzeuger um 2% zu erhöhen. Auch auf europäischer Ebene wird derzeit über die Zukunft des Milchmarktes verhandelt. Mit Abschluss des sogenannten Health Checks noch im November sollen die Weichen für einen Ausstieg aus der Quotierung der Milch-produktion in der Europäischen Union gestellt werden.

In einer Studie zu diesen aktuellen Entwicklungen der Milchmarktpolitik analysieren und bewerten Wissenschaftler des Instituts für Agribusiness, Prof. Dr. P. Michael SCHMITZ und Dipl.-Ing. agr. Joachim W. HESSE, den Milchlieferstreik, zeigen die möglichen Folgen der Vorschläge des Bundesverbandes der Deutschen Milchviehhalter (BDM) auf, und stellen diesen gegenüber die Chancen der deutschen Milcherzeuger und -verarbeiter mit ihren qualitativ hochwertigen Produkten auf dem europäischen Markt bei einer starken Marktorientierung.

Bereits 44% der deutschen Milcherzeugung fließen in den Export.  „Daher sollte der europäische Milchmarkt schnellstmöglich von staatlichen Regulierungen befreit werden, um investitionsfähigen und innovativen Unternehmen Chancen zur Ent-wicklung ihrer Produktion und Vermarktung zu ermöglichen", so SCHMITZ und HESSE. Deshalb seien künstliche Angebotsverknappungen, Importbeschränkungen und Preis-regulierungen keine geeigneten Instrumente, um in einer freien Marktwirtschaft Stabilität und Wachstum zu gewährleisten. Vielmehr sollten weitere Anstrengungen zur Exportentwicklung sowie dem Erschließen neuer Märkte unternommen werden. (PD)

Quelle: Institut für Agribusiness Gießen


 
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