Im Vorweihnachtsgeschäft hat sich die Nachfrage am Binnenmarkt zwar teilweise belebt. Das Exportgeschäft hat jedoch für keine ausreichende Marktentlastung gesorgt, zumal aus den Vormonaten noch Bestände vorhanden waren.
Für das kommende Jahr bereiten sich die Molkereien auf Verkäufe an die Interventionsstellen vor, die allerdings erst ab dem Produktionsmonat Februar möglich sind. Die deutlich rückläufigen Erlöse für Milchprodukte, die inzwischen teilweise auf die Interventionsverwertung oder darunter gesunken sind, werden einen weiteren deutlichen Rückgang der Milcherzeugerpreise nach sich ziehen.
Seit Mitte November stieg die
Milchanlieferung der deutschen Milcherzeuger saisonal wieder an. Die Vorjahresmengen wurden erneut übertroffen. Dies lässt einen weiteren Anstieg der Quotenausnutzung erwarten.
Die Preise für Versandmilch, Industrierahm und Magermilchkonzentrat haben sich Ende November kurzfristig etwas erholt, brachen aber ab Mitte Dezember ein, da auch bei nachgebenden Preisen kaum Kaufinteresse bestand.
Obwohl die Nachfrage nach abgepackter Butter im Weihnachtsgeschäft rege verlief, blieb das Angebot reichlich. Die Preise für Blockbutter sind im Dezember in Deutschland und anderen EU-Ländern auf das Interventionsäquivalent gesunken. Der Preisrückgang wäre vermutlich noch stärker ausgefallen, wenn nicht der Beginn der privaten Lagerhaltung auf den 1. Januar 2009 festgesetzt worden wäre.
Butter auf den Weltmarkt zu exportieren, ist derzeit nahezu unmöglich. Die Weltmarktpreise sind unter den europäischen Interventionspreis gesunken und bislang gewährt die
EU-Kommission keine Exporterstattungen.
Die Preise für Schnittkäse haben im November und Dezember weiter nachgegeben und unterschreiten inzwischen das Niveau von 2006. Am Inlandsmarkt verlief die Nachfrage rege, während die Lage an die Exportmärkten von starker Konkurrenz und Preisdruck geprägt war. Vergleichsweise stabil blieben die Preise für Emmentaler.
An den Märkten für Milchpulver kam der Preisrückgang Ende November zum Stillstand, hat aber seit Anfang Dezember wieder eingesetzt. Der Weltmarkt ist nur begrenzt aufnahmefähig und von Preisdruck, der insbesondere von Neuseeland ausgeht, gekennzeichnet. Die Preise bewegen sich auf dem Interventionsäquivalent und teilweise darunter.
Für 2009 bleibt die Hoffnung, dass der Markt zunächst durch die
Intervention mengenmäßig entlastet wird. Im weiteren Jahresverlauf könnten die niedrigeren Preise die Nachfrage stimulieren und das Milchaufkommen weltweit dämpfen, was zu einer Marktstabilisierung führen würde. (ZMP)