Er richtet an die Mitglieder der genossenschaftlichen Molkereiunternehmen den Appell, nicht dem aktuellen Aufruf des Bundesverbandes Deutscher
Milchviehhalter zum Beitritt zum sogenannten Milch Board zu folgen. Die Milchbauern sind bereits in ihren Molkereigenossenschaften wirtschaftlich organisiert, um ihre Position auf den Märkten zu stärken, ihren Einfluss auf den Märkten auszuüben und damit den Wettbewerb aktiv mit zu gestalten. Damit sind wichtige Teile der Wertschöpfungskette Milch von der Erfassung über die Verarbeitung bis hin zur Vermarktung an den Lebensmittelhandel und die Abnehmer in der Lebensmittelindustrie in der Hand der Erzeuger. Mehr als 20 Mio. t Milch, das sind mehr als zwei Drittel des nationalen Milchaufkommens, werden von den genossenschaftlichen Unternehmen erfasst und verarbeitet.
Nüssel betont die enge Verbindung zwischen den Genossenschaften und ihren bäuerlichen Mitgliedern und Eigentümern. Neben hoher Transparenz und Einflussmöglichkeiten wird den Genossenschaftsmitgliedern mit der Milch-Abnahmegarantie erhebliche Sicherheit geboten. "In dieser engen Bindung zwischen Milchbauern und ihren eigenen Unternehmen ist weder eine Notwendigkeit noch Platz für externe Mitsprache, Preisvorgaben oder für unsinnige Verhandlungsmandate", so Nüssel.
Die vertikal integrierte Struktur der Molkereigenossenschaften ist mit ihrem Lieferrecht unverzichtbar, um die Zukunftsaufgaben zu meistern. Entscheidend für eine nachhaltig erfolgreiche Milchwirtschaft und damit für die Einkommen der Milcherzeuger sind wettbewerbsfähige Strukturen in der Milcherfassung, -verarbeitung und -vermarktung, die sich an den Marktrealitäten orientieren. "Eine kooperative Weiterentwicklung der genossenschaftlichen Strukturen birgt mehr Potenzial für die gesamte Wertschöpfungskette inklusive der Milcherzeuger als ein auf Konfrontation ausgerichtetes Blockdenken von Milcherzeugern einerseits und Verarbeitern andererseits", so der DRV-Präsident. (Pd)