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29.02.2008 | 13:13 | Milchforum 

Ausstieg aus der Milchquote unterstützend begleiten

Mainz/Bitburg - „Wir werden unsere Betriebe auf dem Weg in die quotenlose Zeit nicht alleine lassen. Mit einem umfassenden Förderpaket wird die rheinland-pfälzische Landesregierung die Milch erzeugenden Betriebe im Land unterstützen, damit diese noch wirtschaftlicher und wettbewerbsfähiger produzieren können.“ Dies betonte der rheinland-pfälzische Landwirtschaftsminister Hendrik Hering heute auf dem Milchforum 2015 in Bitburg.

Milchkanne
(c) proplanta
Neben Getreide sei Milch der wirtschaftlich bedeutendste Zweig der rheinland-pfälzischen Landwirtschaft. In der Milcherzeugung sei im vergangenen Jahr ein Produktionswert von rund 270 Millionen Euro erzielt worden. Die Milchwirtschaft stehe in den kommenden Jahren vor großen Veränderungen. In der Politik stünden die Signale auf Ausstieg aus der direkten Marktsteuerung, sprich einem Ende des Milchquotenregimes im Jahr 2015. „Wir müssen den gleitenden Ausstieg organisieren“, erklärte Minister Hering.

Die rheinland-pfälzische Landesregierung habe die einzelbetriebliche Investitionsförderung z.B. für moderne, artgerechte Haltungsverfahren in Boxenlaufställen finanziell aufgestockt und entbürokratisiert, die Junglandwirteförderung deutlich verbessert und die Förderung der Bodenordnungsmaßnahmen auf einem finanziell hohen Niveau gehalten. Darüber hinaus würden Betriebe in benachteiligten Gebieten, auf die sich rund 90 Prozent der rheinland-pfälzischen Milchwirtschaft konzentrieren, mit der Ausgleichszulage unterstützt. Der Minister verwies außerdem auf die Förderung der Milchleistungsprüfung.

Rheinland-Pfalz habe zudem ein Projekt zur Steigerung der Wirtschaftlichkeit der Milcherzeugung ins Leben gerufen. Ziel ist es, das Beratungsangebot zu bündeln und noch wirksamer einzusetzen, um die Milchviehbetriebe in ihren Bemühungen um eine weitere Senkung der Produktionskosten und Verbesserung der Milchqualität zu unterstützen.

Für ausscheidungswillige Milcherzeuger biete das rheinland-pfälzische Entwicklungsprogramm „Agrarwirtschaft, Umweltmaßnahmen, Landentwicklung“ (PAUL) eine Reihe von Maßnahmen, um neue Einkommensmöglichkeiten im ländlichen Raum zu erschließen. Die Förderung der Diversifizierung (z.B. Urlaub auf dem Bauernhof) und die Förderung der umweltschonenden Landbewirtschaftung seien beispielhaft zu erwähnen. (PD)
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