Stiftungsrat mahnt einen flächensparenden Ansatz bei Bauvorhaben anHannover - Bereits zum zehnten Mal tagte der Stiftungsrat der Stiftung Kulturlandpflege im Landvolkhaus in Hannover. |
Minister Hans-Heinrich Ehlen würdigte als Vorsitzender des Stiftungsrates die Aktivitäten der Stiftung. Sie ist eine Initiative des Zentralverbandes der Jagdgenossenschaften und Grundeigentümer (ZJEN). 240.000 Grundeigentümer in Niedersachsen sind bereit Verantwortung für den Erhalt der Kulturlandschaft zu übernehmen, berichtet der Landvolk-Pressedienst.
Allerdings haben sich die Rahmenbedingungen für Naturschutz und Landschaftspflege in jüngster Zeit erheblich verändert. Während sich die Landwirtschaft in den vergangenen Jahren mit sinkenden Agrarpreisen auseinander setzen musste, hat sich die Wertschöpfung auf der Fläche gerade in 2007 und 2008 ganz erheblich verbessert. Das ist insgesamt gut für große Teile der Landwirtschaft, aber auch eine neue Herausforderung für die Kulturlandschaft. Der zunehmenden Konkurrenz um die Fläche muss sich daher auch der Naturschutz mit neuen Strategien und attraktiven Konzepten stellen, sagte Ehlen.
Bei diesen Vorhaben will zukünftig Dr. Stefan Birkner, Staatssekretär im Umweltministerium, die Stiftung unterstützen. Er wurde vom Vorsitzenden Bernhard Haase als neues Mitglied im Stiftungsrat herzlich willkommen geheißen. Zudem berichteten Geschäftsführer Peter Zanini und Björn Rohloff über die Stiftungsprojekte in 2007 und 2008. In diesem Zeitraum wurden insgesamt 34 Förderanträge durch die Stiftung bewilligt. Zahlreiche Projekte erfolgten auf Initiative privater Grundeigentümer. Als derzeit ehrgeizigstes Vorhaben gelten die ehemaligen Zuckerfabriksteiche in Wierthe im Landkreis Peine.
Dort soll ab 2009 die Wasserversorgung der für Brut- und Rastvögel wichtigen Teichflächen über einen Brunnen sichergestellt werden. Desweiteren betreute die Stiftung Kompensationsmaßnahmen für ein Baugebiet in Niedernwöhren im Landkreis Schaumburg. Dort wurden unter anderem zwei Teiche angelegt und mehrere Hecken gepflanzt. Für das Jahr 2009 steckt die Stiftung bereits in den Planungen für Kompensationsflächen in Wolfsburg. Dort hat sie die Betreuung und Pflegeverpflichtung für die Allerwiesen in Vorsfelde übernommen, die als Kompensationsflächen für den Ausbau des Mittellandkanals dienen. Als erstes sollen neue Infotafeln auf die dortigen Biotope und die Heckenstrukturen hinweisen.
Auch wenn sich bestimmte Vorhaben nur „in der Fläche“ kompensieren lassen, mahnte der Stiftungsrat bei seiner Sitzung einen flächensparenden Ansatz bei der Durchführung von Bauvorhaben und der Anwendung der Eingriffsregelungen an. Als wünschenswert erachteten die Mitglieder des Stiftungsrates eine höhere Flexibilisierung bei der Umsetzung von Ausgleichs- und Ersatzmaßnahmen. (LPD)
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