GTZ unterstützt nationales Waldprogramm in KamerunEschborn - Am Rande des Kongobeckens gelegen, bestechen die Tropenwälder Kameruns durch eine Atem beraubende Vielfalt der Flora und Fauna. |
(c) proplanta Der Wald bietet über 160.000 Personen Arbeit. Mit einem Anteil von fünf Prozent am Bruttoinlandsprodukt ist der Holzexport die zweitwichtigste Einnahmequelle des Landes, gleich nach Rohöl. Deshalb ist es umso wichtiger, dem Raubbau an der biologischen Vielfalt und unkontrollierter Abholzung der Wälder entgegenzuwirken. Daher unterstützt die Deutsche Gesellschaft für Technische Zusammenarbeit (GTZ) GmbH im Auftrag des Bundesentwicklungsministeriums das nationale Waldprogramm Kameruns.
Knapp die Hälfte der Abholzung in den Tropen Kameruns wird illegal betrieben. Das nationale Waldprogramm, eine Art Gesellschaftsvertrag für den Wald, soll helfen, die Naturschätze der Wälder – neben Holz auch Heilpflanzen oder Wildtiere – nachhaltig zu nutzen: sie sollen langfristig der lokalen Wirtschaftsentwicklung dienen und somit den einheimischen Menschen zugute kommen. Dabei besteht die Schwierigkeit darin, alle Beteiligten an einen Tisch zu bekommen; denn Forstbeamte, Privatunternehmer, Naturschützer und Dorfbewohner haben jeweils unterschiedliche Interessen. Genau hier setzt die GTZ an: „Wir bringen die verschiedenen Gruppen ins Gespräch, versuchen, zwischen konträren Interessen zu schlichten und unterstützen sie dabei, eine gemeinsame Vision für den Wald zu entwickeln und in die Praxis umzusetzen“, berichtet Barbara Lang, Beraterin der GTZ für die Biodiversitätsprojekte in Afrika.
Das Projekt, das die GTZ gemeinsam mit der Kreditanstalt für Wiederaufbau (KfW) und dem Deutschen Entwicklungsdienst (DED) durchführt, zeigt Wirkung: In der Ostregion beginnen lokale Selbsthilfegruppen, die Einnahmen aus kommerzieller Jagd für die gemeinsam geplante dörfliche Entwicklung einzusetzen. Auch bei der Nutzung der Rinde des afrikanischen Pflaumenbaums, die bei der Pharmaindustrie begehrt ist, konnten erste Nachhaltigkeitsquoten mit beteiligten lokalen Firmen vereinbart werden. Barbara Lang blickt optimistisch in die Zukunft: „Ich bin zuversichtlich, dass Kamerun mit dem nationalen Waldprogramm auf dem richtigen Weg ist, um die biologische Vielfalt seiner Wälder dauerhaft zu bewahren.“
Als weltweit tätiges Bundesunternehmen der internationalen Zusammenarbeit für nachhaltige Entwicklung unterstützt die GTZ die Bundesregierung bei der Verwirklichung ihrer entwicklungspolitischen Ziele. Sie bietet zukunftsfähige Lösungen für politische, wirtschaftliche, ökologische und soziale Entwicklungen in einer globalisierten Welt und fördert komplexe Reformen und Veränderungsprozesse auch unter schwierigen Bedingungen. Ihr Ziel ist es, die Lebensbedingungen der Menschen nachhaltig zu verbessern. (gtz)
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