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14.09.2008 | 05:57 | Streuobstbau 

Baden-Württembergische Apfelsaftsaison eröffnet

Aspach - "Apfelsaft ist ein landestypisches Qualitätsprodukt aus dem Obstland Baden-Württemberg", sagte die Staatssekretärin im Ministerium für Ernährung und Ländlichen Raum.

Baden-Württembergische Apfelsaftsaison eröffnet
Friedlinde Gurr-Hirsch MdL eröffnete am Freitag (12. September) offiziell die heimische Apfelsaftkampagne im Fruchtsaftbetrieb W. Streker Natursaft GmbH in Aspach (Rems-Murr-Kreis). In Baden- Württemberg gebe es rund 120 Fruchtsafthersteller, die mit rund 250 Millionen Litern über die Hälfte der deutschen Apfelsaftproduktion aus heimischem Mostobst bestreiten. Dadurch nehme das Land Baden-Württemberg in Sachen Herstellung und Vermarktung von Apfelsaft aus heimischem Apfelanbau deutschlandweit eine unangefochtene Spitzenposition ein.

Durch die stetige Weiterentwicklung der Fruchtsaftherstellung befände sich diese heute auf höchstem technischen Niveau und mache es dem Verbraucher möglich, naturnahen, unverfälschten und qualitativ hochwertigen Apfelsaft zu genießen. Neben der Produktion, sei vor allem die Qualität der Rohprodukte, also den Mostäpfeln, wichtig.

So stamme der in Baden-Württemberg erzeugte Apfelsaft überwiegend aus Mostäpfeln von naturnahen Streuobstwiesen. "Die Standorte der Fruchtsaftbetriebe sind eng mit den Schwerpunkten des Streuobstbaus verknüpft. Die Sortenvielfalt garantiert authentische Fruchtsäfte höchster Qualität", erläuterte die Staatssekretärin. Daher entstünden Apfelsäfte mit engem Bezug zu der jeweiligen Landschaft, aus der sie stammten.

Streuobstwiesen sind ökologisch außerordentlich wichtige Landschaftselemente, deren Fortbestand leider gefährdet sei. Um dem Verfall von Streuobstwiesen entgegenzusteuern beteilige sich die Landesregierung an einer Vielzahl von Fördermaßnahmen und Aktionen. So wurden 2007 im Rahmen des MEKA Programms (Marktentlastungs- und Kulturlandschaftsausgleich) Streuobstflächen mit einem Förderbetrag von beinahe vier Millionen Euro gefördert. Hinzu komme die Förderung über die Richtlinie zur Stärkung des ökologischen Landbaus und verschiedener Flurbereinigungsverfahren. Weiterhin unterstütze die Landesregierung Streuobstinitiativen im Land sowohl in Kontroll- und Überwachungsmaßnahmen, als auch bei der Werbe- und Verkaufsförderung.

Ziel sei es dabei den wirtschaftlichen Nutzen der Streuobstwiesen aufzuzeigen und damit den Erhalt der Streuobstbestände langfristig zu sichern. "Die Bewirtschafter von Streuobstwiesen brauchen auch eine wirtschaftliche Perspektive. Mit Tiefpreisen kann heimischer Apfelsaft nicht dienen, denn gute Qualität hat eben ihren Preis", betonte Gurr-Hirsch. Mit dem Kauf von regionalen Produkten habe der Verbraucher die Chance nicht nur etwas für seine Gesundheit, sondern auch für den Naturschutz zu tun.

Im Jahr 1990 zählte das Statistische Landesamt noch rund 175.000 Hektar Streuobstwiesen mit rund 11,4 Millionen Bäumen in Baden-Württemberg. Eine aktuelle Bestandserhebung sei im Juli bei der Universität Hohenheim in Auftrag gegeben worden. Erste Ergebnisse werden im Herbst 2009 erwartet. Fest stehe aber, dass Baden- Württemberg die umfangreichsten Streuobstbestände habe. Große, zusammenhängende Bestände befinden sich beispielsweise im Vorland der Schwäbischen Alb, im Rems- Murr- Kreis oder im Bereich des Schönbuchs. (PD)
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