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27.05.2011 | 13:21 | EHEC-Erreger 

Bauern schmeißen tonnenweise Gemüse weg

Bremen - Die Bauern in Norddeutschland werfen wegen des EHEC-Erregers tonnenweise Salatköpfe, Tomaten und Gurken auf den Müll.

Gemüse
Obwohl spanische Importgurken als ein Träger des gefährlichen Darmkeims EHEC identifiziert worden sind, seien die Verbraucher auch bei deutschem Gemüse noch sehr skeptisch. «Allein in Niedersachsen haben fünf Großabnehmer im Einzelhandel ihre Gemüsebestellungen storniert», sagte Axel Boese von der Fachgruppe Gemüsebau Norddeutschland am Freitag in Bremen. Deutliche Absatzeinbrüche meldet unter anderem auch die Erzeugergenossenschaft Landgard mit 700 Gemüsebetrieben am Niederrhein.

»Die Bauern trifft es enorm hart, wenn die Verbraucher für einige Tage auf das frische Gemüse verzichten», sagte Johannes Funke vom Bauernverband in Berlin. Der Branchenverband hofft, dass der Markt sich schnell normalisiert.

Bis zu 15 Prozent weniger Tomaten und Gurken seien am Donnerstag abgesetzt worden, berichtete Landgard- Sprecherin Andrea Kirchhoff am Freitag in Straelen. Mit großer Sorge verfolgen die rheinischen Obst-und Gemüsebauern die Auswirkungen der EHEC-Krise. Ein paar Tage könne der fehlende Absatz bei Tomaten und Gurken überbrückt werden. «Aber wenn es nächste Woche so weitergeht, wird es ernsthafte Schäden geben», meinte Verbandssprecher Peter Muß. Es könne sein, dass Salat untergepflügt werden müsse, weil die Ware nicht gekauft werde.

In Niedersachsen sind viele Bauern bereits gezwungen, das geerntete Gemüse wegzuschmeißen. Andere ließen das Gemüse auf den Feldern und pflügten es unter, sagte Boese. Er fordert deshalb ein klares Statement von der Politik: «Es muss gesagt werden, dass deutsches Gemüse keimfrei ist.»

Auf den Bodenseeinsel Reichenau läuft der Gurken-Absatz - allerdings nur verhalten. Dort werden seit Ende März Salatgurken geerntet. «Wir spüren aber keine Hysterie bei unseren Kunden», sagte der stellvertretende Geschäftsführer der Reichenau-Gemüse-Vertriebs-Genossenschaft, Christian Müller. Er hat täglich viele Kundenanfragen abzuarbeiten: Von Betreibern von Wochenmarktständen bis hin zu Lebensmittelketten haben zahlreiche Abnehmer der Ware Fragen zum Gemüse der Genossenschaft.


Bauern in Sorge - Gurken und Tomaten bleiben liegen

Straelen/Bonn - Aus Angst vor EHEC lassen Verbraucher die Finger von Gurken, Tomaten und Salat. Einen «deutlichen Absatzeinbruch» meldete Landgard, eine Erzeugergenossenschaft mit 700 Gemüsebetrieben am Niederrhein. Bis zu 15 Prozent weniger Tomaten und Gurken seien am Donnerstag abgesetzt worden, berichtete Sprecherin Andrea Kirchhoff am Freitag in Straelen. Mit großer Sorge verfolgen die rheinischen Obst-und Gemüsebauern die Auswirkungen der EHEC-Krise. Ein paar Tage könne der fehlende Absatz bei Tomaten und Gurken überbrückt werden. «Aber wenn es nächste Woche so weitergeht, wird es ernsthafte Schäden geben», meinte Verbandssprecher Peter Muß.

Es könne sein, dass Salat untergepflügt werden müsse, weil die Ware nicht gekauft werde.


Bayern verstärkt Kontrollen von Gemüse

Erlangen - Die Behörden in Bayern weiten wegen des Darmkeims EHEC die Kontrollen von Gemüse aus. Salatgurken aus Spanien dürfen demnach nur dann verkauft werden, «wenn das Lebensmittelunternehmen mittels entsprechender Prüfung die Unbedenklichkeit bestätigen kann», teilte das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL) am Freitag in Erlangen mit. Bislang seien bei den Überprüfungen im Freistaat keine EHEC-Keime im Gemüse nachgewiesen worden.

«Wir nehmen die Meldungen aus den anderen Ländern jedoch sehr ernst und lassen vorsorglich Kontrollen in Bayern durchführen», erläuterte LGL-Präsident Andreas Zapf. In Hamburg identifizierten Experten Gurken aus Spanien als eine Infektionsquelle für den EHEC-Erreger.


EHEC-Vorsorge - Sachsen verstärkt Gemüsekontrollen

Dresden - Die Behörden in Sachsen haben wegen des Darmkeims EHEC ihre Gemüsekontrollen ausgeweitet. «Besonders im Großhandel werden verstärkt Gurken, Tomaten und anderes Gemüse kontrolliert», sagte Ralph Schreiber vom Verbraucherschutzministerium am Freitag der dpa. Experten hatten zuvor Gurken aus Spanien als eine Infektionsquelle für den lebensbedrohlichen EHEC-Erreger identifiziert. «Das ist eine reine Vorsorgemaßnahme, um die Lieferkette nachzuvollziehen», sagte Schreiber. Dadurch solle ermittelt werden, ob Gemüse mit dem Erreger auch nach Sachsen geliefert worden sei. Bislang gebe es darauf aber keine Hinweise. (dpa)
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