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13.09.2009 | 08:15 | Prognos-Marktforschung 

Studie: Räder und Öko-Auto auf Überholspur bringen

Berlin - Viele Bürger wollen einer Studie zufolge häufiger vom Auto auf Bahn, Busse und Fahrrad umsteigen, sehen aber Hemmnisse vor allem noch beim öffentlichen Angebot.

Außenspiegel
(c) proplanta
Häufigere und pünktlichere Züge sowie besser abgestimmte Fahrpläne könnten dem Umstieg zum Durchbruch verhelfen, erklärte der Bundesverband der Verbraucherzentralen vzbv am Freitag bei Vorlage der Studie der Prognos-Marktforschung. Auch sollte die nächste Bundesregierung nach der Bundestagswahl Anreize zum Kauf von Elektrofahrrädern schaffen, forderte Verbandschef Gerd Billen.

Drei Viertel der Deutschen wollen laut Studie klimafreundlicher als bisher unterwegs sein: 40 Prozent beabsichtigten, ein Auto mit geringerem Spritverbrauch zu fahren, berichtete Prognos-Expertin Helma Dirks am Freitag in Berlin. 35 Prozent wollten öfter Fahrrad fahren, 19 Prozent vom Auto auf Busse und Bahnen umsteigen. 31 Prozent planten einen häufigeren, 8 Prozent den vollständigen Autoverzicht. Auf Vier-Kilometer-Strecken werde das Fahrrad bereits ebenso oft benutzt wie das Auto. Für diese Veränderungen sei das Motiv Klimaschutz ausschlaggebend, berichtete Dirks. Die bei 3284 Verbrauchern erhobene repräsentative Umfrage erfolgte im Auftrag einer Kampagne «für mich, für dich, fürs Klima», die vom Verbraucherverband vzbv koordiniert wird.

Einer bekannten Studie des Bundesverkehrsministerium zufolge ist die Fahrradnutzung zwischen 2002 und 2008 um 17 Prozent gestiegen. Laut Billen ist der «Drahtesel» längst «auf der Überholspur». Auch dem E-Rad mit Hilfsakku sage er eine große Zukunft wie in Nachbarstaaten voraus. Es sollte deshalb mit einer Förderung in das Regierungsprogramm E-Mobilität für Autos aufgenommen werden. Laut Verband sollten Arbeitgeber und Verkehrsunternehmen für sichere Abstellplätze sorgen.

Öffentlicher Nahverkehr ist laut Studie vor allem ein Thema für Großstädter. Je kleiner der Wohnort, desto weniger Personen bevorzugen diese Art der Fortbewegung. «Nutzungshemmnisse sehen die Befragten vor allem in unübersichtlichen Fahrplänen und Tarifsystemen sowie ungünstigen Anschlussmöglichkeiten. «Die derzeit katastrophalen Zustände bei der Berliner S-Bahn bestätigen solche Vorbehalte», sagte Billen. Auch werde der oft schlechte Zustand von Haltestellen und Bahnhöfen bemängelt. «Das Tarifsystem der Verkehrsverbünde muss vereinheitlicht werden.» Überall müssten die gleichen Regeln gelten: für die Bahncard ebenso wie für die Fahrradmitnahme. Fahrkarten- Automaten müssten überall gleich und verständlich sein. (dpa)
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