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18.02.2009 | 01:57 | Panorama  

Die Weißwurst - schneiden oder auszuzeln?

München - Für die Besucher der bayerischen Landeshauptstadt ist die Münchner Weißwurst ein absolutes Muss.

Weißwurst
(c) proplanta
Die Spezialität wird besonders geschätzt als Weißwurst-Frühstück - als zweites kräftiges Frühstück gegen die Mittagszeit mit süßem Senf, Brezen und einem Bier. Doch der richtige Verzehr dieser Wurst, deren Haut nicht mitgegessen wird, ist fast eine Wissenschaft für sich. Hardliner unter den Weißwurst-Fans lassen beim Verzehr nur das Auszuzeln (hochdeutsch: das Aussaugen) gelten. Dabei wird die Wurst an der Spitze angebissen oder angeschnitten und in Senf getaucht, danach wird das Fleisch mit den Schneidezähnen aus der Haut herausgequetscht und auch herausgesaugt.

Doch das Auszuzeln gilt zunehmend als wenig vornehm. Die Fraktion der Weißwurst-Schneider ist deshalb stark auf dem Vormarsch: Sie schneiden die Wurst längs an, lösen dann das Innere aus der Haut und essen es mit Messer und Gabel. Es gibt auch die Kreuztechnik: Dabei wird die Weißwurst erst in der Mitte quer durchgeschnitten, dann wird nacheinander jede Hälfte längs angeschnitten und das Wurstfleisch mit dem Besteck herausgeholt. Das Kennenlernen der Feinheiten dabei sorgt bei Gästen stets für Heiterkeit.

Die Weißwurst wurde angeblich im Fasching 1857 im Münchner Gasthaus «Zum Ewigen Licht» am Marienplatz erfunden. Dort gingen der Überlieferung zufolge die dünnen Därme aus. Der Wirt Sepp Moser ließ das Brät kurzerhand in dickere Därme füllen und - weil das Produkt zum Braten nun nicht mehr geeignet war - im Wasserkessel heiß machen: Damit war, so die Legende, die Weißwurst geboren. (dpa)
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