Vorsprung durch Wissen
schließen x
Suchbegriff
Rubrik
 Suchen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
20.04.2008 | 06:54 | Deutsch-Österreichische Meisterschaften  

Meisterschaften im Weindegustieren: Riechen, schlürfen, spucken

Fulda - Sie riechen, schlürfen und spucken: 41 Teilnehmer traten am Samstag im Finale der «Deutsch-Österreichischen Meisterschaften im Weindegustieren» im Stadtschloss in Fulda gegeneinander an.

Weindegustieren: Riechen, schlürfen, spucken
(c) proplanta
Nach 30 Weinen stand der Frankfurter Cormac Clancy als Sieger fest. Der 41-Jährige bewies eine feine Nase und einen guten Gaumen und konnte sich am Ende mit einem Punkt Vorsprung «Weinchampion 2008» nennen. Es war bereits der zweite Erfolg für den Frankfurter nach 2006.

Unter den strengen Augen des Weinexperten Rudolf Knoll versuchten die Teilnehmer, Weine aus acht verschiedenen Kategorien zu erkennen. Dabei musste je nach Runde Jahrgang, Sorte und Herkunft bestimmt werden. «Das Wichtigste ist Ruhe. Wer sich nicht richtig konzentrieren kann, hat eigentlich schon verloren», erklärt Knoll das Geheimnis des Degustierens. Daneben sei Grundwissen über Rebsorten, Anbaugebiete und Eigenheiten der Jahrgänge notwendig. «Besonders wichtig ist es aber, die richtig guten Weine auch wieder auszuspucken. Sonst schwinden die Siegchancen von Wein zu Wein», sagt der Weinexperte schmunzelnd.

Der leidenschaftliche Weintrinker Clancy, der schon in den Vorrunden immer auf den vorderen Plätzen zu finden war, setzte sich gegen ursprünglich 1.600 Teilnehmer durch. Er kam 1988 durch Zufall zu seinem Hobby. «Ich war damals Zivildienstleistender in Mainz. Während dieser Zeit besuchte ich ein Weingut und probierte einen Riesling Spätlese 1985. Das war die Initialzündung, mich mit Wein zu befassen», erzählt Clancy. Während seines anschließenden Studiums verfeinerte der Weinkenner in Berlin seine Kenntnisse.

Regelmäßiges Training und Spaß am Wein sind laut Clancy die Grundvoraussetzungen, um eine solche Meisterschaft erfolgreich zu gestalten. «Seit vier Jahren gebe ich zudem noch Weinseminare. Die Vorbereitungen darauf schulen mich zusätzlich.» Mehr als 10.000 Weine sind schon durch Clancys Nase und Mund gegangen. Die Vorgehensweise, mit der er an einen Wein herangeht, ist immer gleich. «Zunächst schaue ich mir den Wein an. Daran erkenne ich das Erscheinungsbild und natürlich die Farbe.» Danach holt sich der Profi mit der Nase den ersten Eindruck, um das Alter und eventuell die Rebsorte zu erkennen. «Die Vollendung des Ganzen findet dann im Gaumen statt», erklärt Clancy, dessen Lieblingssorten Riesling und Spätburgunder sind.

Worauf es bei einem Wein ankommt, damit er schmeckt, weiß der Champion ganz genau: «Es ist wichtig, dass er betört und vielschichtig ist. Auch neue Aromen sollte der Wein mit der Zeit entfalten und über ein ausgewogenes Verhältnis von Süße, Säure, Alkohol und Frucht verfügen», sagt Clancy. Am Wichtigsten sei jedoch, dass der Wein schmeckt. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Kommentierte Artikel

 Erleichterungen bei GAP-Anträgen und Hanfanbau

 In der Corona-Pandemie wurden zu oft Antibiotika verschrieben

 Jäger sehen dringenden Handlungsbedarf bei Umgang mit Wölfen

 Söder setzt sich gegen Verbrenner-Aus ab 2035 ein

 2023 war Jahr der Wetterextreme in Europa

 Wind- und Freiflächen-Solaranlagen: Niedersachsen führt Abgabe ein

 Keine Reduzierung beim Fleischkonsum durch Aufklärung

 Größter Solarpark von Rheinland-Pfalz eröffnet

 Gipfelerklärung der EU setzt auf Lockerungen für Landwirte

 Grundwasser in Bayern wird weniger