Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
21.03.2014 | 15:30 | Working Holiday 
Diskutiere mit... 
   2   2

Reisetrend WWOOFing: Im Urlaub auf Bio-Farmen aushelfen

Kühe melken, Schafe scheren oder Gartenarbeit - immer mehr junge Menschen möchten auf einer Reise nicht nur faul am Strand liegen, sondern das Land durch Freiwilligenarbeit auf Öko-Bauernhöfen hautnah erleben. WWOOFing heißt dieser

Working Holiday
Bild vergrößern
(c) flickr.com/Stephan Maibaum
WWOOF steht für „Willing Workers On Organic Farms“, was so viel bedeutet wie „Freiwillige Helfer auf ökologischen Bauernhöfen“. Vor allem junge Reisende haben diesen Trend mittlerweile für sich entdeckt und arbeiten immer häufiger auf Biofarmen.

Abseits der Touristenzentren erhalten sie hierdurch Einblick in das Leben der Einheimischen im jeweiligen Urlaubsland. Daneben steht für viele aber auch ein finanzieller Aspekt im Vordergrund. Zwar wird WWOOFern kein Gehalt bezahlt, sie helfen aber gegen Kost und Logis auf den jeweiligen Biohöfen aus und sparen dadurch Geld. Aus diesem Grund wird das Angebot vor allem von Langzeitreisenden genutzt, etwa im Rahmen eines „Working Holiday“-Aufenthalts.

WWOOFen im Land der Hobbits



Klar also, dass die klassischen »Working Holiday«-Länder Australien und Neuseeland auch zu den beliebtesten Ländern beim WWOOFing gehören. Mehrere 10.000 junge Erwachsene nehmen in diesen beiden Ländern jährlich daran teil. So wie Florencia Renolfi etwa. Die 26-jährige Argentinierin reist seit Mai 2013 durch Neuseeland. Ihre erste Erfahrung mit der Freiwilligenarbeit machte sie nur wenige Kilometer von dem Ort aus entfernt, den Sir Peter Jackson als Filmkulisse für seine »Herr der Ringe«-Reihe ausgewählt hatte. Auf ihrer ersten Biofarm musste sie vor allem „Kühe melken und den Kälbern die Flasche geben“, erinnert sie sich.

Wie lange jemand Farmarbeit im Ausland leistet, ist unterschiedlich. Einige bleiben nur ein paar Tage, andere mehrere Wochen. Häufig werden die Freiwilligen auch nur zu einer bestimmten Jahreszeit benötigt, etwa im Herbst für die Ernte oder im Frühling für die Aufzucht der neugeborenen Kälber. „Zu Beginn war es zwar schwierig jeden Tag schon um fünf Uhr morgens aufzustehen“, sagt Florencia. „Aber nach kurzer Zeit gefiel es mir, weil das Füttern der süßen Kälber so viel Spaß gemacht hat.“

Über 6.000 Biofarmen unterstützen Freiwilligenarbeit



Ursprünglich stand WWOOF nur für die 1971 gegründete gleichnamige Organisation. Mittlerweile wird unter dem Begriff aber jegliche Freiwilligenarbeit auf Biobauernhöfen verstanden. Neben WWOOF ist HelpX der zweite große Vermittler für das Arbeiten auf Biofarmen. Beide Organisationen vermitteln Freiwillige nicht nur in Australien oder Neuseeland, sondern auch in vielen weiteren Ländern, darunter Argentinien, Kanada und Deutschland. Auf über 6000 ökologischen Bauernhöfen kann dort dann freiwillig gearbeitet werden. Die jährliche Mitgliedschaft für Helfer kostet um die 20 Euro. Darin enthalten ist der Zugang zum Mitgliederbereich auf der jeweiligen Website, um mit den Biohöfen direkt Kontakt aufzunehmen. Weiterhin ist es möglich, Bewertungen abzugeben und zu lesen. Unregistrierte Benutzer können zwar die Beschreibung der jeweiligen Farm lesen, haben jedoch keine weitere Möglichkeit zur Kontaktaufnahme.

Bei WWOOF erhalten zahlende Mitglieder zudem neben dem Zugang zur Internetseite auch ein Buch mit den Telefonnummern der teilnehmenden ökologischen Bauernhöfe und einer kurzen Beschreibung. Ist der Kontakt erst einmal hergestellt, kann in der Regel innerhalb weniger Tage gestartet werden, sofern der Bauernhof gerade Platz für einen freiwilligen Helfer hat. Dann steht einer erfolgreichen »Karriere« als Schafzüchter oder Kuhmelker auch schon nichts mehr im Wege. (Pd)
Kommentieren Kommentare lesen ( 2 )
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


Kommentare 
Jörg schrieb am 24.03.2014 09:52 Uhrzustimmen(96) widersprechen(149)
Hi Markus, In Europa (z.B. Norwegen oder Irland) brauchst du gar kein Visum. In Kanada reicht meines Wissens auch ein Touristenvisum. In Neuseeland und Australien gibt es das sog. "Working Holiday Visum", mit dem darfst du 1 Jahr im Land bleiben und dort arbeiten. Besten Gruß Jörg
Markus schrieb am 22.03.2014 19:03 Uhrzustimmen(143) widersprechen(138)
Wie läuft das denn dann mit dem Visum, z.B. in Neuseeland? Wenn man ein halbes Jhar oder länger bleibt, reicht doch kein Touristenvisum, oder?
  Kommentierte Artikel

 Tote Ziegen im Schwarzwald gehen auf Rechnung eines Wolfs

 Gärtner verzweifeln über Superschnecke

 Bauerndemo in Brüssel für faire Preise

 Tierschutznovelle erntet Kritik von allen Seiten

 Online-Abstimmung über Verbrenner-Verbot manipuliert?

 Wut und Wahlen 2024: Die zunehmend mächtige Gruppe der Nichtwähler

 NRW-OVG verhandelt Streit um ein paar Gramm Wurst zu wenig

 Ruf nach Unterstützung der Imker

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut

 Schutz vor Vogelfraß durch Vergrämung?