WWOOF steht für „Willing Workers On Organic Farms“, was so viel bedeutet wie „Freiwillige Helfer auf ökologischen Bauernhöfen“. Vor allem junge Reisende haben diesen Trend mittlerweile für sich entdeckt und arbeiten immer häufiger auf Biofarmen.
Abseits der Touristenzentren erhalten sie hierdurch Einblick in das Leben der Einheimischen im jeweiligen Urlaubsland. Daneben steht für viele aber auch ein finanzieller Aspekt im Vordergrund. Zwar wird WWOOFern kein Gehalt bezahlt, sie helfen aber gegen Kost und Logis auf den jeweiligen Biohöfen aus und sparen dadurch Geld. Aus diesem Grund
wird das Angebot vor allem von Langzeitreisenden genutzt, etwa im Rahmen eines „Working Holiday“-Aufenthalts.
WWOOFen im Land der Hobbits
Klar also, dass die klassischen »Working Holiday«-Länder Australien und Neuseeland auch zu den beliebtesten Ländern beim WWOOFing gehören. Mehrere 10.000 junge Erwachsene nehmen in diesen beiden Ländern jährlich daran teil. So wie Florencia Renolfi etwa. Die 26-jährige Argentinierin reist seit Mai 2013 durch Neuseeland. Ihre erste Erfahrung mit der Freiwilligenarbeit machte sie nur wenige Kilometer von dem Ort aus entfernt, den Sir Peter Jackson als Filmkulisse für seine »Herr der Ringe«-Reihe ausgewählt hatte. Auf ihrer ersten Biofarm musste sie vor allem „Kühe melken und den Kälbern die Flasche geben“, erinnert sie sich.
Wie lange jemand
Farmarbeit im Ausland leistet, ist unterschiedlich. Einige bleiben nur ein paar Tage, andere mehrere Wochen. Häufig werden die Freiwilligen auch nur zu einer bestimmten Jahreszeit benötigt, etwa im Herbst für die Ernte oder im Frühling für die Aufzucht der neugeborenen Kälber. „Zu Beginn war es zwar schwierig jeden Tag schon um fünf Uhr morgens aufzustehen“, sagt Florencia. „Aber nach kurzer Zeit gefiel es mir, weil das Füttern der süßen Kälber so viel Spaß gemacht hat.“
Über 6.000 Biofarmen unterstützen Freiwilligenarbeit
Ursprünglich stand WWOOF nur für die 1971 gegründete gleichnamige Organisation. Mittlerweile wird unter dem Begriff aber jegliche Freiwilligenarbeit auf Biobauernhöfen verstanden. Neben WWOOF ist HelpX der zweite große Vermittler für das Arbeiten auf Biofarmen. Beide Organisationen vermitteln
Freiwillige nicht nur in Australien oder Neuseeland, sondern auch in vielen weiteren Ländern, darunter Argentinien, Kanada und Deutschland. Auf über 6000 ökologischen Bauernhöfen kann dort dann freiwillig gearbeitet werden. Die jährliche Mitgliedschaft für Helfer kostet um die 20 Euro. Darin enthalten ist der Zugang zum Mitgliederbereich auf der jeweiligen Website, um mit den Biohöfen direkt Kontakt aufzunehmen. Weiterhin ist es möglich, Bewertungen abzugeben und zu lesen. Unregistrierte Benutzer können zwar die Beschreibung der jeweiligen Farm lesen, haben jedoch keine weitere Möglichkeit zur Kontaktaufnahme.
Bei WWOOF erhalten zahlende Mitglieder zudem neben dem Zugang zur Internetseite auch ein Buch mit den Telefonnummern der teilnehmenden ökologischen Bauernhöfe und einer kurzen Beschreibung. Ist der Kontakt erst einmal hergestellt, kann in der Regel innerhalb weniger Tage gestartet werden, sofern der Bauernhof gerade Platz für einen freiwilligen Helfer hat. Dann steht einer erfolgreichen »Karriere« als Schafzüchter oder Kuhmelker auch schon nichts mehr im Wege. (Pd)