Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
27.07.2008 | 13:58 | Nahrungssicherheit 

Pflanzenschutz - eine Medaille, zwei Seiten!

Bonn -  Es ist eine Frage der Verantwortung, wie man mit dem Thema Pflanzenschutz in der Kommunikation umgeht.

Pflanzenschutz - eine Medaille, zwei Seiten!
Es mag zwar für Aufmerksamkeit sorgen, wenn wiederholt angebliche Gefahren herausposaunt werden, wie es jüngst wieder eine einschlägig bekannte Organisation in Hamburg getan hat. Mit einer sachlichen Auseinandersetzung hat dies aber wenig zu tun. Die Fördergemeinschaft Nachhaltige Landwirtschaft (FNL) in Bonn weist deshalb auf die Bedeutung hin, die der chemische Pflanzenschutz für Nahrungsqualität und Nahrungssicherheit und so auch für die Sicherung der Verbrauchergesundheit hat.


Ganzjährig schmackhafte Gesundheitsvorsorge

Die Rolle von frischem Obst und Gemüse für die menschliche Gesundheit ist unbestritten. Täglicher Verzehr ist eine wirkungsvolle Maßnahme, um verschiedenen Krebs- und Herz-Kreislauferkrankungen vorzubeugen. Aber: Nur die moderne, leistungsfähige Landwirtschaft stellt diese schmackhafte Vorsorge das ganze Jahr über für jedermann zur Verfügung.


Vorbeugender Verbraucherschutz

Darüber hinaus ermöglicht z.B. der Einsatz von Fungiziden den Schutz der Verbraucher vor einer schädlichen Belastung mit Mykotoxinen (Pilzgiften). Es mutet zynisch an, wenn ein „Umweltverband“ diesen Aspekt der Verbrauchergesundheit vollständig ignoriert.


Versorgungssicherheit und hohe Qualität 

Pflanzenschutz trägt nicht nur ganz wesentlich zu der verlässlichen Versorgung mit Lebensmitteln bei, sondern sichert und verbessert auch die Lebensmittelqualität. Denn: Effizienter Pflanzenschutz ist eine entscheidende Grundlage der Ertragssteigerungen, die in den letzten Jahrzehnten erzielt werden konnten.


Knapper Faktor „Boden“ 


Nach dem Fortschrittsbericht 2008 zur nationalen Nachhaltigkeitsstrategie werden in Deutschland jeden Tag immer noch deutlich über 100 Hektar Boden durch bauliche Maßnahmen versiegelt – ganz so, als sei die Ressource Boden unerschöpflich. Gleichzeitig sollen wachsende Areale dem Naturschutz und der Erholung vorbehalten bleiben. Damit schrumpft die für die Nahrungserzeugung verfügbare Fläche – und das wiederum bedeutet, dass die Nutzung der Ressource Boden möglichst effizient erfolgen muss.


Ohne Pflanzenschutz weniger effizient
 

Die deutsche Landwirtschaft erzeugte im Jahr 2006 rund 43,6 Millionen t Getreide. Nach dem Agrarbericht der Bundesregierung 2006 wurden bei konventioneller Erzeugung durchschnittlich 78 dt/ha und im Ökolandbau durchschnittlich 35 dt/ha Weizenertrag erzielt. Würde die gesamte Erzeugung entsprechend den Vorgaben des ökologischen Landbaus ohne chemischen Pflanzenschutz erfolgen, würde dafür mehr als die doppelte Fläche benötigt und damit anderen Nutzungen (z.B. Kartoffeln, Obst oder Gemüse, aber auch Naturschutz, Erholung, nachwachsende Rohstoffe) entzogen. (ots)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Mehr Aufklärung über Bluthochdruck notwendig

 Neuer Rahmenvertrag soll den heimischen Maisanbau ankurbeln

  Kommentierte Artikel

 Mehr Tote bei weniger Unfällen

 Union Schuld an schwerster Wirtschaftskrise seit Jahrzehnten

 Bundesbeauftragte fordert Nachbesserungen bei Tierschutz in Ställen

 EU-Agrarsubventionen veröffentlicht - Das sind die Top-Empfänger 2023

 Geld wie Heu - Geht auf den Bauernhöfen wirklich die Post ab?

 Tote Ziegen im Schwarzwald gehen auf Rechnung eines Wolfs

 Gärtner verzweifeln über Superschnecke

 Bauerndemo in Brüssel für faire Preise

 Tierschutznovelle erntet Kritik von allen Seiten

 Online-Abstimmung über Verbrenner-Verbot manipuliert?