Vorsprung durch Wissen
Das Informationszentrum für die Landwirtschaft
29.11.2007 | 15:39

PISA-Naturwissenschaften - vergleichbar oder nicht?

Berlin - Wie Bakterien im Mund Karies verursachen, sich ein Stichling im verschmutztem Wasser verhält, ein moderner Auto-Katalysator funktioniert - oder warum saurer Regen den Marmorstatuen auf der Akropolis in Athen so arg zusetzt: Lebensnah und aktuell sollten die Schüleraufgaben im PISA-Schwerpunkt Naturwissenschaften 2006 sein.

Vorlesung
(c) Yuri Arcurs - fotolia.com
Einvernehmlich hatten sich die PISA-Teilnehmerstaaten deshalb verständigt, das im Jahr 2000 erstmals eingesetzte kleine naturwissenschaftliche Test-Instrumentarium zu überarbeiten. Dabei sei man auch deutschen Wünschen entgegengekommen, heißt es bei der Organisation für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (OECD) in Paris. Vor allem Umweltthemen wurden in den Fragenkatalog aufgenommen.

Ist die Leistung im Test 2006 nun mit der im Jahr 2003 unmittelbar vergleichbar? Nein, sagen die OECD-Statistiker in Paris. Dies gelte nicht nur wegen der völlig anderen Schwerpunktsetzung bei den Aufgaben. Nach dem PISA-System seien längerfristige Trendaussagen erst dann zulässig, wenn für ein Gebiet nach der ersten Schwerpunktsetzung Ergebnisse von zwei weiteren Testrunden vorlägen.

2000 war Lesen/Testverständnis Schwerpunkt, 2003 Mathematik - und 2006 Naturwissenschaft. Harte Trendaussagen werden sich also aus OECD-Sicht bei der offiziellen Präsentation des PISA-Tests am 4. Dezember erst nur für die Basiskompetenz Lesen/Textverständnis machen lassen. Für Mathematik gilt dies nach 2009, für Naturwissenschaft nach 2012.

Der deutsche PISA-Koordinator Manfred Prenzel sieht dies anders. Bereits nach der zweiten PISA-Runde 2003 hatte er für Teilbereiche der Mathematik und der Naturwissenschaft Trendaussagen über einen deutschen Aufstieg gemacht. Die deutschen Punktzuwächse zwischen 2000 und 2003 gelten allerdings eher als marginal - vergleicht man diese mit denen anderer Staaten.

Unstrittig ist: Die Zehntklässler in Deutschland haben bei der Runde 2006 mit 516 PISA-Punkten in Naturwissenschaft/ Umweltwissen ein gutes Ergebnis gezeigt. Sie liegen damit erstmals deutlich über dem OECD-Mittel von 500 Punkten und kommen auf Rang 13 von 57 Staaten.

2003 hatte Deutschland 502 Punkte erzielt. Finnland verteidigte 2006 unangefochten mit 563 Punkten seinen Spitzenplatz. Das waren noch einmal 15 Punkte mehr als 2003. Nach PISA-Lesart entsprechen 30 Punkte dem Lernfortschritt von einem Schuljahr. (dpa)
Kommentieren
weitere Artikel

Status:
Name / Pseudonym:
Kommentar:
Bitte Sicherheitsabfrage lösen:


  Weitere Artikel zum Thema

 Jeder Schüler sollte in seiner Schullaufbahn Bauernhof besuchen

  Kommentierte Artikel

 Wut und Wahlen 2024: Die zunehmend mächtige Gruppe der Nichtwähler

 NRW-OVG verhandelt Streit um ein paar Gramm Wurst zu wenig

 Ruf nach Unterstützung der Imker

 Kein kräftiger Aufschwung in Sicht - Wirtschaftsweise für Pkw-Maut

 Schutz vor Vogelfraß durch Vergrämung?

 Globale Rekord-Weizenernte erwartet

 Immer mehr Tierarten sorgen in Thüringen für Ärger

 Größere EU-Getreideernte erwartet

 Bedarf an hofeigenen KI-Wetterfröschen wächst rasant

 Was will die CDU in ihrem neuen Programm?